Mittwoch, 24. Juni 2009

Influenza Mexiko: Neuausbruch in Acapulco

Zum Wohl der Tourismusindustrie Mexikos spielen die regionalen und föderalen Verantwortlichen ein gefährliches Spiel, was ihre Glaubwürdigkeit anbelangt.
Posaunte man in den letzten Tagen in alle Welt hinaus, dass die wichtigsten mexikanischen Urlaubsorte frei vom Virus wären, kann man doch nur wenig dagegen tun, dass die Meldungen über die Realität in die Medien gelangen.

Seit gestern wird berichtet, dass in Acapulco 7 Schulen (4 öffentliche und 3 private) geschlossen werden mussten, weil 10% der Schüler Symptome des neuen Virus aufwiesen.
Natürlich sind Symptome noch lange kein Beleg oder Nachweis für das Vorhandensein des Virus und selbstverständlich klammert man sich an nachgewiesene Fälle, um die Statistiken nicht ausufern zu lassen.
Vermeidung von Panikmache muss nach wie vor an der Tagesordnung stehen und ohne Frage ist es enorm wichtig, den Tourismus wieder anzukurbeln.
Auf Verdunkelung und Verheimlichung sollte man dabei aber nicht setzen, sondern eher auf noch bessere Aufklärung über die relative Ungefährlichkeit. Was Vorbeugung zur Vermeidung und Verhalten im Falle von Ansteckung betrifft, hat man hervorragende Arbeit geleistet.

Ich beschuldige niemanden der Verdunkelung oder Verheimlichung, aber ein wenig zweifelhaft erscheint mir die Handhabe der SSA (mexikanische Gesundheitsbehörde) in den letzten Tagen doch. Zahlen werden nur noch sporadisch bekannt gegeben und die Rede ist immer wieder von "besiegt, unter Kontrolle, abklingend".
Was nicht korrekt zu sein scheint, denn immer wieder tauchen Meldungen über neue Fälle auf, und nicht einer dieser Meldungen wurde von offizieller Seite widersprochen - allerdings werden sie auch nicht (oder nur sehr versteckt) als bestätigt deklariert.

Die WHO meldet in den letzten 2 Tagen 3707 neue bestätigte Fälle mit 7 Todesopfern (Australien 1, Kanada 2, Dominikanische Republik 1, Mexiko 2, Philippinen 1), womit deren Gesamtzahl weltweit auf 238 steigt.
11 Länder geben jeweils mehr als 100 neue bestätigte Fälle des Virus in den letzten 48 Stunden an, wobei Kanada mit 747 an erster Stelle steht. Die USA scheinen ihre neuen Zahlen noch nicht an die WHO weiter geleitet zu haben.



 
Creative Commons License
Dieser Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.