Freitag, 27. März 2009

Legale Einwanderer in den USA - Die offiziellen Zahlen für 2008

Das Department of Homeland Security (DHS) bzw. dessen Office of Immigration Statistics veröffentlichte heute das Yearbook of Immigration Statistics 2008.
Einen besonderen Blick werfe ich beim Betrachten dieser Statistiken natürlich immer auf die Anzahl der Mexikaner, die in die USA immigrieren. Weit werfen brauche ich dabei nicht, denn die Mexikaner stehen mit einem Riesenabstand zu "Platz 2" an erster Stelle. Tendenz steigend. Was bedeutet, dass nicht nur die Anzahl der legal immigrierenden Mexikaner an sich steigt, sondern auch deren prozentualer Anteil am "Gesamteinwandererkuchen".

Ein paar Zahlen:

Insgesamt kamen 2008 1,107,126 Legal Permanent Residents (LPR) in die USA. Diese Leute sind diejenigen, die eine Green Card für die USA ergatterten.
Hiervon waren 189,989 Mexikaner, was einen Anteil von immerhin 17,2% ausmacht (2008 waren es 14,1%). An zweiter Stelle stehen die Chinesen mit 80,271 (7,3%) und an dritter Stelle Einwanderer aus Indien mit 63,352 (5,7%).
Quelle

Bei den Naturalizations (Staatsbürgerschaft) sieht es nicht viel anders - besser gesagt, noch gravierender - aus, was die Mexikaner anbelangt. China als Herkunftsland liegt hier allerdings "nur" auf Platz 4 (40,017 = 3,8%), an dritter Stelle folgen die Philippinen (58,792 = 5,6%) und Indien belegt mit 65,971 (6,3%) den zweiten Platz.
Dann kommen die Mexikaner an erster Stelle. 231,815 Mexikaner erhielten 2008 die US-amerikanische Nationalität (bzw. nahmen sie an), das entspricht 22,2%.
Quelle

Es gilt anzumerken, dass diese Zahlen der legalen Einwanderer aus Mexiko nur einen Bruchteil derer ihrer illegalen Namensvettern darstellen. Und diese Situation der Landflucht wird kaum besser, denn die momentane politische und wirtschaftliche Situation Mexikos treibt noch sehr, sehr viel mehr Leute in das Territorium des nördlichen Nachbarn, selbst im Wissen, dass auch dort eine Krise herrscht.
Gar nicht so erstaunlicherweise handelt es sich gerade im Moment bei weitem nicht nur um Leute, die in der Hoffnung auf bessere Arbeitsbedingungen oder überhaupt auf Arbeit ihrem Land den Rücken kehren, sondern - wieder die eigene Erfahrung zugrunde liegend - es gehen auch viele Leute, denen es in Mexiko zwar wirtschaftlich nach wie vor gut geht, die es aber aus Angst vor der dramatisch wachsenden Kriminalität (Entführungen, Überfälle , Drogenkriminalität, Gewalt - Nr. 1, 2, und 4 ganz besonders von, auf und gegen "Reiche" oder Leute, die den Eindruck erwecken, viel zu besitzen - etc. sind in Mexiko an der Tagesordnung wie wohl nie zuvor) vorziehen, ihre Geschäfte ruhen zu lassen oder sogar ganz aufzugeben. Was allerdings die 2009 ziemlich sicher noch einmal stark steigenden offiziellen Zahlen in Bezug auf die mexikanischen Einwanderer in die USA anbelangt (solange die US-Regierung mitspielt), muss dazu gesagt werden, dass die meisten der zuletzt genannten Flüchtlinge (und nichts anderes sind sie) bereits über eine permanente Aufenthaltsgenehmigung verfügen, obwohl sich ihr Erstwohnsitz nicht in den USA befindet.

 
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