Teil I befindet sich im alten Blog
Der Schock kam dann gleich am zweiten Tag. Was in Teil I und im Artikel Die Entparadisierung des Orangenmundes bereits anklang, ist mittlerweile in vollem Gange. Was nichts anderes bedeutet als dass dem Publikum der Zugang zu Straenden verwehrt wird. Ganz schwer betroffen waren wir persoenlich durch den kleinen, wunderschoenen, versteckten, unbekannten, von unserem Haus in 3 Autominuten zu erreichenden Strand "Minitas".
Vor einem halben Jahr noch folgendermassen fotografiert:
Playa Minitas Oktober 2007 Blick nach links
Credits: cabronsito
Playa Minitas Oktober 2007 Blick nach rechts
Credits: cabronsito
sah es an diesem zweiten Morgen, als ich mit Niklas nach dem 07:00-Uhr-Angeln nur mal zur Kontrolle vorbeigefahren bin, so aus:
Playa Minitas Mai 2008 Blick von draussen: Zutritt verboten
Credits: cabronsito
Playa Minitas Mai 2008 Blick von draussen: Zutritt verboten
Credits: cabronsito
Das Gelaende war vorher schon Privatbesitz und das war auch rechtens so. Die kleinen Restaurants (auf Bild 2 sind ein paar zu erkennen) haben ihre Lizenz gehabt und ihre Pacht bezahlt. Der Zugang zum Strand war frei fuer das Publikum.
Und das muss auch so sein, wenn man der mexikanischen Verfassung und den Gesetzen Glauben schenken will. Ohne ins Detail gehen zu wollen (wer mehr wissen moechte und des Spanischen maechtig ist, kann sich einmal diese Diskussion mexikanischer Rechtsgelehrter zum Thema ansehen) - hier wird Recht gebrochen.
Die beruehmten 20 m Zona Federal Marítimo Terrestre.
Von deren Existenz die Mexikaner wissen.
Aber so cabrón sie sich auch gern geben, in diesen Dingen haelt sich der zu erwartende Sturm der Empoerung in ganz unglaublichen Grenzen. Zu viel politische Macht, zu viel finanzielle Macht, zu viel Gewaltdrohung steckt hinter dem Projekt "Riviera Nayarit". Immerhin haben wir spaeter erfahren, dass bei der Schliessung von Minitas bewaffnete Typen die Sache abgesichert hatten. Und wer genau hinschaut, erkennt auf Bild 3 und 4, was fuer ein Auto da auf dem Privatgrundstueck gerade gewaschen wird.
Sie GLAUBEN, die Einheimischen, dass sie das Recht haetten, per Boot von der Meerseite aus an den Strand zu fahren. Dass ihnen der Zutritt auch von Landseite aus nicht verwehrt werden duerfte, wissen die meisten nicht. Niemand unternimmt etwas.
Auch die Bootsfahrt nicht. Ausreden sind einfach gefunden: Mit Kuehlbox und Stuehlen und Tischen und Kinderwagen und Essen und Trinken und und und ....
Es wird hingenommen.
Die Realitaet fuer die Betroffenen aber sieht nicht rosig aus. Leute wie unsere Gastgeber, die einen Grossteil ihrer Lebensersparnisse in ihr Haus am Strand inkl. Unterhalt gesteckt haben, wissen nicht mehr wohin! Zwar scheint (bisher) das Zugangsverbot nicht fuer die Hauptstraende der jeweiligen Orte in Frage zu kommen, aber die meisten dieser Straende sind nicht sehr Kinder-und badefreundlich (Sayulita, Lo de Marcos, San Francisco usw.)
Und es hat ja gerade erst begonnen. Und passiert ueberall an der Kueste Nayarits. An die Boca de Naranjo z. Bsp. kommt man nicht mehr mit dem Auto, obwohl die lange Zufahrt von der Kuestenautobahn durch wunderschoene - na? - nein, nicht Orangen-, sondern Bananen- und Mangohaine mittlerweile geteert ist.
Nun kann man diese Entwicklung sicherlich von mindestens 3 Standpunkten aus betrachten.
Demjenigen derer, die den grossen Reibach machen (wollen).
Demjenigen derer, die den Versprechungen der Vertreter der ersten Kategorie Glauben schenken und sich einen Aufschwung der Region und somit ein kleines Stueck vom Kuchen erhoffen.
Und von demjenigen derer aus, die so wie wir ganz uebel betroffen sind.
Denn unsere Art Urlaub zu machen ist fuer mich der wahre "Individualtourismus", aber die Moeglichkeit dazu wird uns genommen.
Wahrscheinlich sind wir eine aussterbende Rasse.
Bzw. wir werden ausgestorben.
Bitter.
Und kein bisschen sweet.
Und was wir nun gemacht haben an Tag 2, das folgt spaeter.
Donnerstag, 29. Mai 2008
Riviera Nayarit - Der Anfang vom Ende ist gemacht (II)
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