Gerade wollte ich darüber schreiben, was ein Priester tun muss, damit seine Gemeinde ihn lynchen will - da fiel mir diese Schlagzeile auf. Der (noch) nicht gelynchte Pfarrer wird verschoben.
Stammleser haben einen ungefähren Überblick darüber, was der Hurrikan Dolly auch auf mexikanischem Boden verursacht hat. Für solche Katastrophenfälle gibt es in Mexiko ein Programm namens FONDEN (Fondo Nacional de Desastre), in unserem Fall Plan DN III.
Dabei geht es um die Bereitstellung von überlebensnotwendigen Hilfsguetern für die Leute, die alles verloren haben. Als Wahlkampfwerbung für sich selbst oder einen Kumpel sind diese Güter ebensowenig gedacht wie zur kommerziellen Verwendung.
Metronoticias berichtet nun - kaum dass das Programm angelaufen ist - dass der Secretario de Desarrollo Social (Sedesol) von Matamoros (Tamaulipas) mit dem Namen Carlos Valenzuela Valadez vom Militär dabei erwischt wurde, wie er Kisten mit dem Logo des FONDEN in das Lager seines Restaurants "El Malinche" entladen ließ.
Die Meldung wird zwar von dem Wort presuntamente (angeblich) begleitet, aber solche Fälle sind leider so häufig , dass man ohne weiteres an den Wahrheitsgehalt glauben darf. Und die "Ausrede" Valanzuelas, er wolle die Kisten nur umlagern, erscheint mir sehr, sehr vage.
Selbstverständlich sollte man vom Aussehen einer Person nicht auf ihren Charakter schließen, auch nicht, wenn es sich um Besitzer einer ganzen Restaurantkette handelt, bei denen man sich fragen darf, welchen Grund sie haben, ein öffentliches Amt zu bekleiden.
Carlos Valenzuela Valadez
credits: enlineadirecta
Montag, 28. Juli 2008
Hilfsgüter und Spenden in Mexiko - Die traurige Wahrheit
um 18:26
Labels: Hilfsprojekte, Hurrikans 2008, Mexiko, Ratten
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1 Kommentare:
seines Restaurants "El Malinche"
Der Name passt zu dem Vorfall...ist schon heftig, wie ungeniert sich die Politiker in MX bedienen. :-(
Aber die in D sind auch nicht besser.
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