Eine zeitgemäße Reaktion der katholischen Kirche wird dieser Tage aus Calnali, einem Dorf etwa 170 Kilometer von Pachuca, Hidalgo, Mexiko enfernt gemeldet.
In Calnali feiern die indígenas (Eingeborene, Indianer ... offizielle Übersetzung) seit Urzeiten ihren Karneval am Montag, Dienstag und Mittwoch der Weihnachtswoche.
Im Dezember 2008 fiel der Mittwoch auf den 24. Dezember, den Heiligen Abend.
Die katholische Ort vor Ort mit ihrem Vertreter, dem Bischof von Huejutla, Salvador Pérez, war nicht damit einverstanden, dass am 24. Dezember gefeiert und getanzt wird, da es sich um einen Tag des Gebets handele und bat - nein, forderte - das Ende des Karnevals für den 23. Dezember.
Die Bewohner ignorierten diese Forderung und hielten an ihren Traditionen fest, was den Herrn Bischof dazu anregte, seinem Vertreter in der Gemeinde, dem Pfarrer Tomás Fernández Vite, zu befehlen, der Gemeinde sämtliche Dienste zu verweigern.
Diese Reaktion kam nicht sofort, sondern trat erst am 3. Februar 2009 in Kraft, allerdings in vollem Umfang. Die Kirche in Calnali ist für unbefristete Zeit schlichtweg geschlossen. Keine Gottesdienste, keine Hochzeiten, keine Kommunionen, keine Beichte, selbst Totenmessen finden nicht statt, weshalb in den ersten Tagen zwei Verstorbene direkt aus ihrem Zuhause auf den Friedhof gebracht werden mussten, wie Gemeindechef Wenceslao Revilla Hernández berichtet.
Revilla Hernández sucht nach einer Lösung dieses Konfliktes und redet davon, im kommenden Jahr (sprich diesem Jahr) "...die Dinge vielleicht so zu machen wie "sie" es wollen ...", allerdings gilt es anzumerken, dass 2009 der 24. Dezember auf einen Donnerstag fällt.
Montag, 16. Februar 2009
Mexiko: Karneval gefeiert - als "Strafe" Kirche geschlossen
um 09:37
Labels: Diskriminierung, Mexiko, Politik Mexiko
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1 Kommentare:
Da schiesst sich die Kirche doch in den eigenen Fuss: keine Messen = kein Einkommen durch Messe-"Kauf" oder Klingelbeutel.
Mal sehen, wie lange der Priester das durchhält; schliesslich muss auch er was essen (auch wenn der mesch nicht nur vom Brot alleine lebt).
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