Freitag, 13. Februar 2009

Mexiko: Verboten alles, was schön ist

Die folgenden 3 Fälle wären bzw. waren gefundenes Fressen für Schreiberlinge, die sich mit dem Thema "Kuriositäten" befassen. Wie immer bei diesen "Kuriositäten" können die betroffenen Leute nicht ganz so herzlich lachen wie vielleicht andere, in deren Kulturkreisen ähnliche Vorkommnisse geradezu unvorstellbar wären.

Fall 1: Kaltes Bier in Selbstbedienungsläden in Sonora? - VERBOTEN!

Am 20. Januar dieses Jahres begann der Kongress des Bundesstaates Sonora, diese Initiative zu analysieren. Die Überraschung beginnt schon mit dem Einreichen der Initiative, denn hier stellen wir fest, dass es DOCH eine maskulin - männliche Form des Namens Monika gibt. Wie könnte der wohl im Spanischen lauten?
Klar!
Mónico
Mónico Castillo, Abgeordneter der Partei der Arbeit (Partido del Trabajo), war es, der sich den Zorn und das Gelächter seiner Bevölkerung verdiente.
Die Begründung Mónicos war übrigens, die Zahlen der durch Alkoholgenuss verursachten Verkehrsunfälle zu senken.


Fall 2: Intensives Küssen in der Öffentlichkeit in Guanajuato? - VERBOTEN!

Cabronsito berichtete.
Die eigentliche Komödie kam danach.
Der Gouverneur des Bundesstaates Guanajuato Juan Manuel Oliva überstimmte den Bürgermeister der Stadt Guanajuato Eduardo Romero Hicks einfach, entschied, dass die ganze Geschichte nicht im Periódico Oficial erscheinen würde, was bedeutet, dass sie nicht in Kraft trat.
Damit fiel noch nicht der Vorhang der Komödie.
Derselbe Romero Hicks kündigte wenige Tage spaeter an, die Guanajuato als "Hauptstadt des Kusses" (Capital del Beso) promovieren soll.

Wer mexikanisches Spanisch versteht (unter dem Video kann man auch mitlesen) und gern lacht, darf sich auch gern einmal folgendes Video zum Thema ansehen. Gerade die miese nicht so berauschende Qualität des Audioteils macht es so sympathisch:




Fall 3: After Hour, Alkohol nach 2:30 Uhr in der Disco in Mexiko Stadt? - VERBOTEN!

Wenn es sich hier auch um Dinge handelt, von denen ich im provinziellen Aguascalientes nur träumen kann - in der Hauptstadt ticken die Uhren anders.
Im Dezember 2008 befürwortete die Asamblea Legislativa des D.F. das Projekt "Kill Night Life" (Taufpate hinsichtlich der Namensgebung: Cabronsito).
In Bars, Restaurants und Diskotheken soll laut diesem Projekt der Alkoholausschank nach 2:30 Uhr strikt verboten werden.
Das beinhaltet auch die Abschaffung der so genannten After Hour.
Beziehungsweise der Öffnung jener Lokale, die momentan in dieser Zeit (02:00 bis 07:00 Uhr) ihre Gäste empfangen.
Und nicht nur an der After Hour will man rumfummeln, nein, selbst der Happy Hour will man an die Gurgel.

Au weia!

 
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