Mittwoch, 29. April 2009

"Hatschi!!!" - "Gesundheit!!" - "Danke!"

Während einige Länder jetzt zu drastischen Maßnahmen greifen wollen (Frankreich wird morgen auf einer Konferenz der Gesundheitsminister der EU vorschlagen, alle Flüge aus Europa nach Mexiko zu unterbinden; Ägypten will alle Scheine im Land schlachten lassen), jetzt, wo die neue Form des A/H1N1 - Virus längst in Europa und anderswo angekommen ist, werden immer mehr Expertenmeinungen laut, die besagen: "Alles gar nicht so schlimm."

Nach dem nun so langsam etwas System in des Zahlenchaos (welche Angaben welcher Organisation sind wie offiziell und warum?) der letzten Tage kommt - System, das auch Schlagzeilenkonsumenten wie Du und ich auch begreifen - scheint sich Folgendes herauszustellen:
Verglichen mit den durchschnittlichen Todeszahlen einer "normalen" Influenza-Welle liege alles im normalen Bereich. Der nun leider auch in den USA aufgetretene erste Todesfall eines kleinen Mädchens, der auf die neue Virusvariante zurück geführt wird, scheint dies eher zu bestätigen als zu widerlegen.

Mehr noch. Zwar sei die Ansteckungsrate ziemlich hoch, die Aggressivität in Hinsicht auf Mortalität aber gar nicht außergewöhnlich. Es ist nach wie vor ungeklärt, warum in Mexiko so viele Leute sterben mussten, aber vielleicht lag ich ja gar nicht so verkehrt mit meiner Vermutung, dass es daran liege, dass erst sehr spät erkannt wurde, womit wir es überhaupt zu tun haben.

Zu spät für viele Leute, denn immer wieder wird betont, wie wichtig der Zeitfaktor für die Wirksamkeit der Medikamente ist. Medikamente, die man schlecht verabreichen konnte, als man noch gar nicht wusste, welche Medikamente man eigentlich wogegen zur Anwendung bringen sollte. Für die Todesfälle, die nach der Identifizierung des Virus auftraten, war es dann vielleicht trotzdem schon zu spät. Wie gesagt, der Zeitfaktor.

So langsam scheint diese Ansicht auch anhand der Entwicklung in Mexiko selbst untermauert zu werden, denn am heutigen Morgen (Ortszeit) gibt es gegenüber den letzten Meldungen von gestern bisher "nur" die Meldung von einem einzigen neuen Todesfall (in Mexiko-Stadt), der mit der neuen Virusvariante in Verbindung gebracht wird. Sollte sich diese Tendenz bestätigen, würden wir jetzt von einer wesentlich geringeren Todesrate pro Tag als noch gestern sprechen.

Das ist natürlich noch lange kein Grund zur Entwarnung oder zum Nachlassen der Schutzmaßnahmen, aber es besteht doch zumindest Hoffnung, dass wir bald wieder, wenn jemand in unserer Nähe niest, den Knigge-Instruktionen Folge leisten werden, anstatt aus dem nächsten Fenster zu springen.

Hatschi!!!!

Gesundheit!

Danke!

1 Kommentare:

Tanja hat gesagt…

Äh, kleine Korrektur am Rande:
Laut Knigge, sagt man nicht mehr "Gesundheit" - man ignoriert es! Dafür soll sich der Niesende aber entschuldigen (als ob man was dafür könnte bzw. man etwas dagegen tun könnte).
Guckste hier: http://www.knigge.de/themen/kommunikation/niesen-3735.htm

Ich sag weiterhin "Gesundheit", alles andere find ich einfach unhöflich :)

Knutschal über den großen Teich

 
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