Wer von uns hat sie nicht, diese Träume und Wünsche, von denen man manchmal sogar einen verwirklichen kann? Hier soll es darum gehen, was ich gern tun würde, wenn ich ein Jahr komplett frei hätte, sprich nichts tun müsste, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen und gleichzeitig die finanziellen Bedingungen so wären, dass ich nicht auf sie achten müsste. Teilweise geht es bei den folgend ausgeführten Dingen um die Familie und teilweise geht es darum, komplett ohne Familie zu sein. Ohne Frage muss man sich zwischen den einzelnen Punkten ein "oder" vorstellen, denn selbst die nötige freie Zeit und das nötige Kleingeld würden kein "und" erlauben. Die Reihenfolge entspricht nicht der Wertigkeit.
1. Vollzeittherapie für Maximilian
Ich bin überzeugt davon, dass Maximilian unendlich viel schneller in seiner Entwicklung voran kommen würde, wenn man sich noch intensiver mit ihm beschäftigte. Und es ist mein allergrößter Wunsch, Maximilian so gut wie nur möglich alles zu zeigen und beizubringen (oder zeigen und beizubringen lassen), was nur möglich ist. Und mittlerweile ist Max in einem Alter, in dem er das Therapiezentrum des Teletón komplett nutzen könnte, inkl. El Tanque (Schwimmbecken) und anderer Dinge. 5 Stunden pro Tag im Therapiezentrum, das waere genial. Die restlichen Stunden des Tages würden für Niklas und die Cabronsita - Max natürlich eingeschlossen - draufgehen.
2. Ein Haus bauen
Und zwar ein Haus, das die meisten Leute als Hacienda-Stil kennen. Angefangen mit dem Aussuschen des Grundstücks irgendwo in schöner mexikanischer Gegend über das Bearbeiten des Grundstücks bis hin zum eigentlichen Hausbau alles, was ich kann, selbst gemacht. Bequem und wohnlich gepaart mit funktionell wären die Dinge, auf die ich wert legen würde. Mit viel grün, schön kühl, und der Pool darf natürlich auch nicht fehlen. Wäre ein Jahr genug Zeit dafuer?
Foto: travelblog.org
3. Leute treffen
Eigentlich könnte ich diesen Punkt auch "Trinken" nennen, denn das wäre eine unvermeidliche Begleiterscheinung. All meine Familienangehörigen, Real-Life-Freunde und jede Menge anderer Leute, die gern kennen lernen würde. Ein Forumtreffen hier, ein Bloggertreffen da. Welch eine Vorstellung! Ein Bier unter der winterlichen Brücke in Georgien; ein Glas Wein im sommerlichen Garten in Deutschland mit all den Aromen, die die Natur dort bietet; ein eiskaltes Bier unter der sengenden Sonne Südafrikas; ein lauwarmes Bier an der Theke eines Pubs im herbstlichen und verregneten Schottland ...
4. Ein richtig gutes Buch schreiben
Ich glaube, das könnte ich, wenn ich den Kopf dafuer frei hätte. Ein vor geraumer Zeit unternommener Versuch eines Anfangs, der natürlich in der Schublade gelandet ist, bestätigt mir dies. Literatur zu schreiben ist etwas völlig anderes, als zu bloggen, man darf also nicht mein hiesiges Gekritzel zum Vergleich meiner Fähigkeiten zu Rate ziehen. Aber wie gesagt, der Kopf muss für ein solches Projekt frei sein, zumindest bei mir. Wenn immer schon der nächste Termin im Hinterkopf herum schwirrt und man alle anderen Alltagssorgen dazu addiert, wird das nichts. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Vielleicht gewinne ich ja einmal genug Geld im Lotto, welches ich nicht spiele, um mir ein freies Jahr gönnen zu können.
5. Ein Mehrzwecklokal eröffnen
Meine Traumvorstellung hiervon ist ein in dunklem Holz gehaltenes, urgemütliches und nicht zu großes Lokal, welches zu jeder Tageszeit etwas bietet. Vormittags ein kleines, aber feines Frühstücksbuffet. Mittags lädt das Ganze zum Speisen ein. Nachmittags wird´s zur Cafetería, am frühen Abend zur Kneipe und spaeter dann ist fiesta angesagt mit Tanzen bis in die Morgenstunden. Ein kleiner Biergarten sollte hinten dran hängen, bevorzugt an einem kleinen Fluss. Ein wenig abgetrennt sollte ein Billardraum mit Dartspiel vorhanden sein. Hach jaaaa .....
6. 365 Hilfsprojekte
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es kaum etwas Schöneres gibt, als anderen Leuten zu helfen. Vor allem Leuten, die sich selbst nicht helfen können. Und da ich selbst ziemlich anspruchslos bin - alles, was neben den alltäglichen Bedürfnissen über eine halbwegs sinnvolle Vorsorge für meine Kinder hinausgeht, sehe ich als Luxus an, den ich nicht brauche.
Da ich hier davon ausgehe, dass ich über materielle Voraussetzungen im Überfluss verfüge (in der Realität kämpfe ich aufgrund wie viele andere auch damit, finanziell gesehen den Alltag zu meistern und oft genug bin ich aufgrund unserer Bedingungen, die ich nicht als "besondere" bezeichnen möchte, nahe daran, dabei zu scheitern).
Jeden Tag einem bedürftigen Kind eine dringend benötigte Sache bescheren, das wäre doch etwas! In erster Linie natürlich (über-)lebensnotwendige Dinge. Also in erster Linie kranke Kinder oder Kinder, deren Leben oder Gesundheit durch Hunger, Krieg, Gewalt oder sonstige Ursachen bedroht ist.
7. Meine Familie genießen und meine Kinder erziehen
Dieser Punkt setzt voraus, dass wir alle 4 ein freies Jahr hätten. Keine Arbeit, keine Schule, kein Haushalt, kein nix. Nur das pure Leben. Ein paar Stichpunkte sollen verdeutlichen, dass dies nie langweilig werden würde (zumal es ja nach einem Jahr vorbei wäre): die Welt bereisen, Zelten, Kino, Konsole, Deutsch lernen, Park, Zelten, Angeln, Kino, Picknick, Strand, Spielplatz, Wald, Wiese, Fiesta, Museen, Wandern, Bergsteigen, Tauchen, Freibad, Segelboot, Fußballspiel, Basteln, Vögel beobachten, Zoo, Konzert, Reiten ...
365 Tage sind gar nicht so viele.
Wenn ich erzähle, was ich tun würde, will ich auch ein paar Dinge nennen, die ich unter den gegeben Voraussetzungen auf keinen Fall tun wollte, denn all diese folgenden Punkte sind nur ein Gewürz des Kuchens der Glückseligkeit. Zu viel von nur einem einzigen, und der Kuchen wird verdorben:
1) ein Jahr lang fern sehen
2) ein Jahr lang schlafen
3) ein Jahr lang am Strand faulenzen
4) ein Jahr lang Playstation spielen
5) ein Jahr lang feiern
6) ein Jahr lang jeden Tag lecker im Restaurant essen
7) ein Jahr lang nichts für Andere tun
Wenn jemand davon erzählt, welche Wünsche und Träume in ihm schlummern, sagt das eine Menge über ihn aus. Dieser Artikel ist als klassisches Stöckchen zu betrachten und sollte es jemand übernehmen, bitte ich darum, mir das mitzuteilen, denn es interessiert mich (und sicherlich nicht nur mich),zu lesen, was ihr, liebe Leser, gern in einer solchen Situation tun würdet.
Montag, 7. September 2009
Was ich tun würde, wenn ich ein Jahr Zeit und mehr als genug Geld hätte
um 10:22
Labels: Alkohol, Behinderung, Down-Syndrom, Fotos, Hilfsprojekte, krank, Maximilian, Mexiko, Natur, Niklas, Philosophisches, storytellers, Urlaub
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1 Kommentare:
Ich wusste gar nicht, dass es Bier gibt in Georgien. Da trank ich nur Wein, und niemals nur *ein* Glas - die Georgier und ihr "Tamada" wissen das zu verhindern...!
Sakartvelos Gaumachos!
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