Dienstag, 3. November 2009

Zehn komma Null

Langsam sehe ich etwas klarer, nachdem ich ein paar Leute interviewt habe.
Es geht um das Thema (Schul-)Notenvergabe in Mexiko.

(Siehe auch Die Lernbremse wird schon jetzt gezogen ,
Der Schock am Ende der extremen Ferien und
Öffentliche Schulen in Mexiko besser als ihr Ruf?)


Fakt: Ich halte gerade Niklas´ erste Prüfungsergebnisse (gibt´s alle 2 Monate) der primaria in der Hand.
Sechs Mal 10,0.
Durchschnitt = 10,0.

Von den 6 Qualifikationen erlauben nur 2 eine "Pi mal Daumen"-Beurteilung: Sport und Kunst.
Bei den anderen 4 gab es jeweils ein eindeutiges schriftliches Examen. Diese liegen mir vor und ich muss zugeben, dass ich ein wenig (positiv) erstaunt bin.
Von diesen 4 materias sind m.E. 2 wirklich wichtig - man kann das diskutieren, aber ich sehe diesen Punkt so wie wohl die meisten Menschen - Español und Mathematik.

Ich will hier nicht weiter ins Detail gehen.
Niklas´ Fortschritte wie ich sie beobachte sind großartig und mittlerweile ist mein Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Schule ordentlich gestärkt.

Was ist nun aber mit diesem: "Naja, man schiebt den Kindern schon irgendwie ein gutes Resultat zu."?
Anscheinend ist das Humbug. Zumindest seit einiger Zeit.
Ich habe mit so einigen Leuten gesprochen und das Fazit lautete: "Heutzutage muss man sich selbst in der primaria gute Noten verdienen." Und zwar durch Leistung.

Die Examen - wie bereits erwähnt - lassen keinen Platz für entweder/oder. Es gibt - mit den genannten Ausnahmen - nur richtig oder falsch.

Jetzt will ich diesen ersten Test aber nicht überbewerten, obwohl ich natürlich stolz und sehr erfreut bin, dass Niklas (als einziger in seiner Klasse) so gut abgeschnitten hat. Zu einem wichtigen Teil hat sicherlich seine Vorbildung in der (privaten) "Mondo Peque" damit zu tun.

Wenn "Wie der Vater, so der Apfel, wenn er in der Nähe des Stammes bleibt" nicht so doof klingen würde, hätte ich auch das gesagt.



Wichtig: Ich bin beruhigt und jetzt sicher, dass Niklas eine vernünftige Basisbildung erhalten (und er sie auch annehmen) wird, trotz Schulausfall und auch wenn man sie vielleicht am Ende nicht mit einer in Deutschland vermittelten vergleichen kann. (Wovon ich noch immer gar nicht so überzeugt bin.)

Genauso wichtig: Maximilian geht es endlich etwas besser!!!


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