Die E-mail: "Einen Tag vor, während des oder nach dem Teletón wird ein CRIT explodieren".
Der Anruf gestern im CRIT Tlalnepantla (Estado de México): "In zwei Stunden wird das CRIT explodieren."
(Quelle: diverse mexikanische Online-Medien)
Wie stark muss der Hass sein?
So eine Bombendrohung ist sicherlich eine unterhaltsame und spannende Sache für den Veranstalter. Mit etwas Glück kann man die Konsequenzen seiner Handlungen sogar im Fernsehen verfolgen. Was aber bewegt jemanden, ein Therapiezentrum für behinderte Kinder zu bedrohen?
Es gibt Zweifler am System Teletón und das ist nicht ganz unverständlich. Wo innerhalb weniger Wochen 400 Millionen Peso (etwa 20 Mio. Euro) zusammengetragen werden, kann es gar nicht ohne Zweifel und Neid zugehen, weder in Mexiko noch sonstwo auf diesem von seres humanos beherrschten Planeten.
Trotz aller berechtigten oder auch nicht berechtigten Zweifel darf man aber eines nie vergessen: Das Resultat, welches diese gigantische Geldmaschine am Ende ausspuckt. Und da sind Zweifel ausgeschlossen.
Unglaubliches und Großartiges wird für behinderte Kinder & deren Familien geleistet. Vor allem für Kinder und Familien, die sich etwas vergleichbares anderenorts unmöglich leisten könnten, ganz abgesehen davon, dass es in Mexiko überhaupt nichts vergleichbares gibt.
Was hat der bombenlose Droher nun erreicht?
Zuerst einmal: Eine ganze Nation schwitzt vor Empörung. Nicht Empörung ob des Systems Teletón, versteht sich.
Eine ganze Menge Kinder haben gestern in Tlalnepantla ihre Therapiestunde(n) verloren. Und das, wo für einige der Weg zum CRIT jedes Mal eine kleine Weltreise bedeutet.
Ob mit dieser Aktion dem System Teletón oder einem der Sponsoren-Partner geschadet wurde, darf ernsthaft bezweifelt werden.
Ohne Frage hat die Sache aber für eines gesorgt - Klatsch und Tratschvorrat für eine ganze Woche in der Teletónfamilie des ganzen Landes. Dies ist kein leckeres Fingergesauge, denn ich komme gerade von einer Therapiesession mit Maximilian. Kaum vorstellbar, was man dem Thema so alles an Details entlocken kann.
Bisher konnte ich aber keinen Artikel entdecken, der glaubhaft belegt, dass die Aktion überhaupt einen politisch, sozial, wirtschaftlich oder sonstwie motivierten Hintergrund besaß. Vielleicht handelte es sich ja nur um einen unbedachten kleinen Scherz.
Dienstag, 8. Dezember 2009
Bombendrohung Mexiko - Warum nicht mal ein Therapiezentrum für behinderte Kinder? (CRIT Teletón Tlalnepantla)
um 08:26
Labels: Behinderung, Hilfsprojekte, Klatsch, Liebe, Mexiko, Ratten
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