Eine Ausnahme gilt: Leute, die bereits jetzt wissen, dass sie alles verloren haben.
So wenig es gewesen sein mag.
Gerade diese Leute, die am Existenzminimum gelebt haben und nun nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll. Es gibt viele davon. Jede Spende, bei der man darauf bauen kann, dass sie auch ankommt, wird dringend gebraucht werden.
Was allerdings die große Allgemeinheit anbelangt, steht wie üblich nach einem Sturm das Schlimmste noch bevor.
Häuser kann man reparieren.
Strassen kann man Freiräumen.
Strommasten kann man wieder aufstellen.
Aber das Wasser - mit dem Wasser kann man nichts machen.
Und das Wasser kommt gerade erst.
Vielerorts auf beiden Seiten der US-mexikanischen Grenze gibt es bereits Ueberschwemmungen. Schwere Ueberschwemmungen. Teilweise stehen ganze Orte unter Wasser. Und der Regen geht weiter.
Man kann dieses Wasser nicht einfach abpumpen oder dahin umleiten, wo es dringend benötigt wird.
Ganze Regionen verwandeln sich in Sümpfe. Die Erde wird aufgeweicht.
Und auf diese Weise kommt mit dem Wasser die grosse Gefahr. Kommen die Unfälle, die Verletzten, die Toten. Hügel, die abrutschen und Leute oder Gebäude unter sich begraben. Personen, die in den Fluten ertrinken.
Während der Hurrikan durchzieht, sind die Leute normalerweise sicher untergebracht (bis auf diejenigen, die ihre - unsicheren - Häuser aus Angst vor Plünderungen nicht verlassen wollen). Danach aber wollen die Leute zurück, und die Gefahr ist viel weniger erkennbar.
Und der Wasserpegel steigt immer noch, solange es regnet.
Irgendwann hört der Regen auf.
Dann kommt die Hitze.
Mit der Hitze kommen die Insekten.
Mit den Insekten kommen die Infektionen und Krankheiten, bis hin zu ganzen Epidemien.
Nein, es gibt noch lange keinen Grund, aufzuatmen.
Wie jedes Mal, wenn der Sturm gerade durchgezogen ist.
Donnerstag, 24. Juli 2008
Hurrikan Dolly aktuell: Das Schlimmste kommt erst noch - menschliche Tragödien
um 05:46
Labels: Hurrikans 2008, Sturm
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1 Kommentare:
Das liest sich richtig tragisch. Kann man den armen Leuten denn nicht besser helfen.
Du schreibst das der Zivilschutz in Mexiko so gut organisiert sei, das scheint aber nur vor dem Sturm zu gelten, danach liest sich der Situationsbericht wirklich dramatisch und verzweifelt. Überschwemmungen, Wasserfluten, Insektenplage, Seuchen und Krankheiten. Eine Katastrophe biblischen Ausmaßes scheint über Mexiko hereingebrochen zu sein
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