Donnerstag, 16. Oktober 2008

Down-Syndrom: Wenn Eltern von Eltern ....

Im Prinzip sind "wir" ein Club, eine Interessengemeinschaft, eine Community wie jede andere auch. Menschen, die zusammenfinden, weil sie sich mit einem bestimmten Thema auseinandersetzen. Auseinandersetzen wollen, sollte ich vielleicht sagen. Denn leider finden viele derjenigen, die sich mit einem Thema auseinandersetzen MUESSEN, nicht so einfach den Weg in unseren Kreis.

Das Extrachromosom ist ein solches Thema, mit dem sich viele Leute auseinandersetzen müssen, obwohl sie es gar nicht wollen. Umso begrüßenswerter ist es, dass immer mehr Eltern, Geschwister oder auch Freunde von Menschen, denen beim großen Chromosomenwürfeln eines dieser Dinger zu viel zugezählt wurde, nicht nur bereit sondern auch gewillt sind, ihre Erfahrungen mitzuteilen und mit anderen auszutauschen.

Eine seit geraumer Zeit hervorragende Möglichkeit, dies zu tun, verdanken wir dem technologischen Fortschritt. Elektronische Post, Internetforen und Weblogs sind heutzutage oft das Ultra plus Non der humanen Kommunikation.

Bei bestimmten Themen kann man nun allerdings feststellen, dass zwar vielleicht Club gleich Club ist, das Ansehen beim Rest der Welt aber doch sehr themenabhängig sein kann. Es wird kaum jemanden überraschen zu hören, dass das Interesse an Club A, B oder C genau darauf beruht - nämlich schlichtem Interesse bzw. Desinteresse an der Sache, mit der sich der jeweilige Club beschäftigt.
Bei Clubs wie unserem und allen anderen, deren Inhalt irgend etwas mit "anders" zu tun hat, kann man aber nicht so einfach in "Interesse und Desinteresse" kategorisieren. Denn nur allzu oft sehen wir uns der kompletten Skala als negativ zu bezeichnender Einstellungen gegenüber, von denen die "Berührungsangst" ganz unten auf der Anzeige markiert ist.

Nach oben hin geht es weiter mit "Sich-lustig-machen" über "Abneigung" bis hin zu "Hass". Selbst scheinbar gute Freunde (was Familienmitglieder einschließt) sind manchmal in der Lage, sich abzuwenden, sobald ein Wesen mit dem dreifach vorhandenen Chromosom 21 in die familiäre oder amigäre Gemeinschaft eintritt. Zum Glück ist mir selbst so etwas noch nicht passiert, aber ich kenne genügend Beispiele. Einige auch in meinem DS-related-Blogger-Freundeskreis.

Was solche Gedanken in mir hervorruft?
Warum ich diese Worte schrieb, fragst Du?

Ganz einfach.
Im Zusammenhang mit Maximilians Erkrankung bekam ich unendlich viel Post auf allen erdenklichen Postwegen.
Von mir bekannten und unbekannten lieben Menschen.
Auf dem Weg des Internets handelte es sich meist um gestandene Blogger oder Leute, die mich aus diversen Foren kennen.
Jede einzelne Postsendung fand ich toll und großartig.

Ganz besonders aber habe ich mich über eine e-mail gefreut, die mich dieser Tage erreichte.
Eine einfache Frage nach unserem und vor allem Maximilians Befinden.

Die Frage kam von Eddys Oma!

 
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