Wie diese Überschrift klingt!
Immer noch.
(Dank an Hollito für den Hinweis!)
Nachdem die Einwanderungsbehörde des australischen Bundesstaates Victoria den Antrag der Familie Moeller auf eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zweifach abgelehnt hatte, schaltete sich nun der Inmigrationsminister Chris Evans ein. Und im Handumdrehen war sie erteilt, die Aufenthaltsgenehmigung.
Mehr Flexibilität forderte Evans bei der Vergabe des begehrten Dokumentes in besonderen Fällen wie diesem. Den einzelnen Fall betrachten, nicht ueber einen Kamm gescherte Paragraphenreiterei.
Was im Endeffekt natürlich irgendwie auch nicht zufriedenstellend ist, denn die Diskriminierung wird auf diese Weise nicht ausgeschaltet. Zu befürchtende hohe medizinische Kosten für den Staat waren die Begründung für die Ablehnung der viktorianischen Behörden.
Da Familie Moeller nun aber eine Welle der Unterstützung in der australischen Bevölkerung erfuhr, greifen verständlicherweise politische Mechanismen. Popularitätsverlust gegen Popularitätsgewinn.
Dr. Moellers Arbeit wird als sehr wichtig und notwendig für die Region, in der sich die Familie angesiedelt hat, bezeichnet. Das macht eine Entscheidung pro Moellers ohne Frage einfacher.
Was aber wäre passiert, wenn es sich um eine mittellose fabrikarbeitende Familie aus Afrika ohne Influenzen aufgrund ihrer sozialen Stellung gehandelt hätte?
Die Paragraphen wären ins Ziel geritten worden, ohne Frage, und wahrscheinlich hätte es nicht einmal jemand mitbekommen. Naja, wer will auch eine mittellose afrikanische Familie in seiner Nähe wohnen haben, nicht wahr?
Man verstehe mich bitte nicht falsch.
Ohne Frage freue ich mich riesig für Familie Moeller.
Auch der Sinn der hier zutreffenden Einwanderungsgesetze ist mir klar.
Da ich aber das Prinzip der Gleichbehandlung für alle schätze, lehne ich ökonomische Erwägungen ab, und somit bleibt für mich stehen:
Dir wird etwas verweigert, weil Dein Kind so "beschaffen" ist, dass es möglicherweise öfter und gravierendere Arztkosten generieren wird.
Mich auf ganz bittere Ironie stürzend könnte ich dagegen halten:
Mein Kind hat aber möglicherweise eine geringere Lebenserwartung, also wird möglicherweise ein natürlicher Ausgleich stattfinden.
Mittwoch, 26. November 2008
Arzt Bernhard Moeller erhält trotz Kindes mit Down-Syndrom Daueraufenthaltsgenehmigung in Australien
um 08:59
Labels: Behinderung, Diskriminierung, Down-Syndrom
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