Freitag, 28. November 2008

Die bittere Wahrheit - Stück für Stück

Du hast mich heute gefragt, wie es uns geht.
Meine Antwort war die Bitte, nicht zu fragen, da ich mit Dir über andere Dinge reden wollte.

Maximilians momentanes Dauerkranksein ist nur ein Teil des Grundes für diese Antwort.
Es kamen in dieser Woche andere Dinge hinzu.
Dinge, die mir den so notwendigen Schlaf rauben.

Das erste handelt von einem beschissenen, in der Vergangenheitsform benutzten "Wenn".
Wir hatten diese Woche einen Termin beim Genetikarzt im C.R.I.T..
Dieser hatte - im Gegensatz zu vielen anderen Teletóndoktoren - gar nicht mitbekommen, was mit Max passiert war (beginnend am 11. August).
Er schimpfte nicht mit mir.
Ich allerdings hatte indirekt geschimpft.
Auf die Ärzte.
Wegen des späten Entdeckens.
Nur auf mich selbst habe ich nicht geschimpft.

Im Nachhinein weiss ich, dass der Genetikdoktor die wahrscheinlichste Person ist, die die Hirschsprungkrankheit bei Maximilian hätte vermuten können.
Rechtzeitig vermuten.
Ich erinnere: Etwa 12 % der Kinder mit Down-Syndrom LEIDEN an dieser Krankheit.

Warum lernt man so oft zu spät, was eigentlich so einfach zu lernen ist?
Ich fühle mich so schuldig!
Was HäTTE ich Maximilian und uns ersparen KöNNEN, "WENN" ich daran gedacht HäTTE, beizeiten genau diesen Arzt aufzusuchen?
Dessen Sprechstunde - solange ich sie innerhalb des C.R.I.T. wahrnehme - vielleicht einen Euro 20 kostet.

Eine Garantie gibt es natürlich auch nicht, aber der Genetikdoktor meinte, die Hirschsprungkrankheit wäre sein allererster Verdacht gewesen, wenn bei einem Kind mit Down-Syndrom von "Popomachproblemen" die Rede ist.

Hier sitze ich nun mit diesem Gedanken, der mein Gehirn zu verbrennen droht.
Genauso wie die nächste bittere Wahrheit....

2 Kommentare:

jule hat gesagt…

Uff. Zurückgucken geht. Aber es ändert leider nichts an den Tatsachen und es macht das Gehirn wund.

Aber an den Tatsachen, die in der Zukunft noch vor euch liegen, kann man was machen. Das ist doch was!

Anonym hat gesagt…

Immer dieses Was wäre wenn.....

Lieber Martin, ich bin mir so sicher, dass du und ihr für Maximilian tut, was ihr könnt - und noch mehr....

Wenn mal etwas "daneben" geht, mach dir keine Vorwürfe, auch du bist nur ein Mensch - schau nach vorn!

Huggels, Eveline

 
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