Sonntag, 28. Dezember 2008

Brauchen sie nur noch einen Führer oder sind die Neonazis in Deutschland sowieso auf dem rechten Weg?

Die Krise ist da.
Die richtige Krise, die große weltweite Wirtschaftskrise am Anfang des 21. Jahrhunderts.
Mag sie auch eine erfundene Krise sein, die Folgen wird man spüren.
Einige Leute glauben, sie jetzt schon zu spüren.
Aber das "Jetzt Sichtbare" sind nur die ersten dunklen Wolken am Horizont.

Wie passt Deutschland eigentlich in dieses Bild der globalen Krise?
Zumindest in den großen mexikanischen Medien wird ein Land genannt, wenn es um die ersten Rezessionen geht.
Und dieses Land ist Deutschland.
Ich habe keine Ahnung, was die deutschen Medien inkl. ihrer angeschlossenen Politiker dieser Tage so von sich geben.
Genau so wenig habe ich eine Ahnung, ob es einen bestimmten Grund gibt, warum die mexikanischen Medien sich so sehr auf die deutsche Rezession stürzen.

Deutschland gehört aufgrund der Stehauf-Mentalität seiner Bevölkerung doch eher zu den Ländern, um die man sich weniger Sorgen machen würde - wenn man kein Deutscher wäre. Oder jemand, der in der Vergangenheit von irgendeiner deutschen Mentalität persönlich betroffen wurde, wie etwa durch den Verlust von Familienmitgliedern jenseits fremder Grenzen oder innerhalb heimischer Gaskammern.

Neuerlich mexikanische Medien behaupten nun folgendes:
Aumentan delitos ultraderechistas y neonazis en Alemania

Gegenüber dem Inhalt ist der Titel harmlos.

Ob etwas dran ist, kann ich kaum beurteilen.

Besorgniserregend klingt es allemal.

Deutschland, wohin marschierst Du diesmal?!

2 Kommentare:

rolandmex hat gesagt…

Die mex. Medien (sicherlich in Absprache mit der Regierung) haben es bisher geschafft, den weihnachtlichen Konsum-Rausch zu fördern, indem sie dem Volk vorgaukeln, es wäre gar nicht so schlimm mit der Krise hier; und als Teil der Ablenkungs-Manöver wird immer die Situation anderer Länder portraitiert (zumal Mexico ja schon seit Jahrzehnten ununterbrochen in "la crísis" lebt und es den Menschen z.T. sch...egal ist, was kommt).

Deutschland ist da nur ein Beispiel unter vielen (den Spaniern scheint es dreckiger zu gehen: in 3 Monaten stieg die Zahl der Arbeitslosen von 1,1 auf 2,5 Millionen), und die allgegenwärtigen Klischees wie grölende Nazi-Prolls in Deutschland oder besoffene Mexicaner mit Sombrero schlafend unter dem Kaktus passen nur in die allbekannte Schublade.

Anonym hat gesagt…

Nun, in Deutschland selbst ist - außer in den dicken Schlagzeilen der an jeder Krise hoch interessierten Massenmedien und den apokalyptischen Beschwörungen selbsternannter Wirtschaftssachverständiger - wenig von Krise zu spüren. Der Einzelhandel meldet im Weihnachtsgeschäft Rekordumsätze, die Arbeitslosenquote war im November mit 7,1% so niedrig wie seit Jahren nicht mehr, die Energiekonzerne schwimmen in Gewinnen, nur die Automobilindustrie steuert wie schon bisher weiter sehenden Auges in eine selbstgemachte "Krise".

Das Problem rechtsextremer Gewalt hingegen gibt es tatsächlich, aber nicht erst seit gestern und sicher nicht im Zusammenhang mit irgendeiner Wirtschaftskrise. Der Bericht aus El Universal ist absolut sachlich und zutreffend, das hat nichts mit Klischees von den Nazideutschen zu tun. Ausführlich lässt sich das auf deutsch in der Frankfurter Rundschau und dem SPIEGEL nachlesen.

Bedenklich sind vor allem die immer weiter ansteigende Zahl der Gewalttaten - die rechte Brut traut sich offensichtlich immer öfter aus ihren Löchern - sowie die Zahl der klammheimlich Zustimmenden und Wegschauer, die in der Statistik der Straftaten natürlich überhaupt nicht auftaucht...

 
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