Mittwoch, 18. Februar 2009

Familiäre Lebensmittelvergiftung

Zusammen essen birgt seine Gefahren.
"Leber!" war gestern die Antwort auf die Frage, was man in Schwiegermutters Haus zu Mittag zu verspeisen wünsche. Geantwortet, getan. Es wurde Leber gekauft. Rinderleber. Beim Fleischer des Vertrauens, ab sofort wohl Ex-Fleischer des Vertrauens.

Aus verschiedenen Gründen nehmen eine Menge Leute ihr Tageshalbzeitmahl bei SchwieMu ein. Dementsprechende Mengen an Lebensmitteln werden eingekauft, wobei oftmals etwas (für den nächsten Tag, nicht die Mülltonne) übrig bleibt. Von diesem Rest soll später die Rede sein.

"Tacos!" war die Antwort auf die nächste Frage, nämlich die nach der Art der Zubereitung. "Tacos de hígado de res", mit gedünsteten Zwiebeln und Guacamole. Man ahnt es - dieser Beitrag wird nicht mit dem keyword "Rezepte" gelabelt werden.

Glück im Unglück hatten erstaunlich viele der üblicherweise bei SchwieMu Speisenden, da sie aus diesem oder jenem Grund nicht in den Genuss der Tacos kamen. In dem Moment war es noch ein Genuss.

2 Leute hospitalisiert.
4 Leute in ärztlicher Behandlung.
Das ist das vergleichsweise glimpfliche Resultat (glimpflich, was die Anzahl der betroffenen Personen anbelangt) dieses gestrigen Mittagsmahls.
Mittlerweile sind alle wieder zu Hause, wobei das "Wohlbefinden" eher als Das Licht am Ende des Tunnels angesehen werden muss, während man sich aber nicht mehr am gegenüberliegenden Ende des Tunnels befindet, sondern schon etwa die Hälfte durchquert hat.

Wie groß die wirkliche Gefahr für Leib und Leben war, ist im Nachhinein schwer zu sagen, zumal zwei der Betroffenen - die hospitalisierten - Probleme mit der Blutpumpe aufweisen, was sich stark bemerkbar machte.

Ein wenig überraschend für mich war die geradezu unglaublich schnelle bürokratische Reaktion. Bereits 10 Minuten nach dem Eintreffen der ersten betroffenen Person im Krankenhaus tauchten dort Leute der Gesundheitsbehörde von Aguascalientes auf. Nach 20 Minuten waren die Anordnungen erteilt, welche Untersuchungen (bzw. deren Ergebnisse) die Ärzte der Gesundheitsbehörde zu überreichen hätten. Nach 45 Minuten waren die Fragebögen ausgefüllt (Herkunft der Leber etc.). Nach weniger als 90 Minuten war die verseuchte Leber "konfisziert", die oben erwähnten Reste. Ein Krankenwagen mit Blaulicht holte sie ab.
Ein echter Delivery Service.

Bleibt anzumerken, dass die Cabronsitos nicht beim gestrigen Mittagsschmaus anwesend waren.
Bleibt anzumerken, dass die Menge der verdrückten genossenen Tacos entscheidend zu sein schien.
Bleibt anzumerken, dass "des Vertrauens" nicht gleichzusetzen ist mit: "weil er um die Ecke ist".

Und ich habe solchen Appetit auf Leberkäse!

3 Kommentare:

Andreas Bohn hat gesagt…

Unser Hausarzt hat mich mal ausdrücklich davor gewarnt, Citlali Leber zu geben. Weil hier in der Rindermast ein Medikament benutzt wird, welches sich in der Leber anreichert und dort nur langsam abgebaut wird. Wird das Tier kurz nach der Medikamentengabe geschlachtet, ist die Leber voll von dem Zeug, was beim Menschen dann zu Herzproblemen führen kann.

Ich dachte er übertreibt, aber scheinbar ist da doch was dran.
Es wäre interessant, zu erfahren, was bei der Sache rauskommt, ob die Leber schlicht vergammelt war, oder ob Medikamentenrückstände gefunden wurden.

Anonym hat gesagt…

Si... Pinche hígado ¬_¬

Anonym hat gesagt…

pinche clenbuterol.

 
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