Vatertag ohne Mutter und Sohn und bittere Tränen

In Mexiko fällt der Vatertag auf den dritten Sonntag im Juni.
Das wäre morgen, besser gesagt gleich, noch besser gesagt genau jetzt.

Komisch wird das sein morgen .... komisch nicht im Sinne von Lachen.
Nicht dass ich persönlich viel drauf gebe, aber ich gebe viel drauf, was meine Familie drauf gibt. Damit meine ich die Familie ersten Grades.

Deren 50% gerade wieder in die große Stadt unterwegs ist und deren Außer-Mir-25-Prozent gerade wieder gegenüber bei seinen Cous/ins/inen schläft.

Man muss schon ein mexikanisches Herz besitzen oder zumindest annähernd verstehen können, was damit gemeint ist, wenn man sich in meine Situation versetzen möchte (was ich eigentlich niemandem empfehlen kann). Zu oft wird es aus mitteleuropäischer Sicht als kitschig und schnulzig abgetan.

Gehe ich also gar nicht weiter darauf ein.

Aber die bitteren Tränen müssen noch erklärt werden.

Niklas kommt jetzt in die Schule - Primaria.
Er wird die Schule wechseln, ab August auf eine öffentliche Schule gehen.
Was nur zum Teil mit Finanzen zu tun hat.
Eines der Geschenke, die man in der "Mondo Peque" für die Papis vorbereitet hat, ist ein Foto-Video (DVD) des absolvierten Schuljahres.
Heute (gestern) stand Niklas schätzungsweise um 6 Uhr auf.
Und er setzte sich vor den Fernseher, der mit einem DVD-Player ausgerüstet ist.
Und spielte die DVD ab, wieder und wieder und wieder .....

Kurz nach 6 machte ich mich mit dem Nacht-verachtenden Maximilian auf den Weg irgendwohin und wir kamen gegen 7 Uhr zurück. Morgens. Am Samstag. Wohlgemerkt.
Und bei dieser Rückkehr fanden Max und ich die Cabronsita - die eigentlich noch tief und fest schlafen sollte- vor dem Fernseher sitzend vor ... Niklas´Kopf auf ihrem Schoß. Ihrem tränengetränkten Schoß. Sie gab mir sofort das Signal, die Klappe zu halten.

Habe ich vergessen, wie sehr Dinge weh tun können, wenn man noch "klein" ist?
Erste Freunde - die nichts mit der Familie zu tun haben.
Alltägliches.

Was tun wir Dir da an, Niklas?!

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