Es geht hier nicht um Lappalien, mit denen man in Deutschland versucht, selbst die kleinste Ecke des Lebens der Bevölkerung zu ordnen und organisieren.
Es geht hier um den Vergleich mit Mexiko.
Es geht hier um grundlegende und wirklich wichtige Dinge, bei denen Leben und Gesundheit geschützt werden sollen.
Es geht um Verkehr.
Und es geht weniger darum, dass - oder eben nicht - Regeln existieren, sondern um die Realität, wie die Regeln eingehalten und Zuwiderhandlungen bestraft werden. Eine Langzeit-Erziehungsmaßnahme, die m.E. in Deutschland erfolgreich statt gefunden hat. In Mexiko nicht.
Gerade eben auf dem Weg zu Maximilians KiTa nähere ich mich einer kleinen Ampelkreuzung an einer Schnellstrasse. "Klein", weil dort fast nie jemand kreuzt.
Die Ampel wird rot, bevor ich ankomme, also lasse ich das Auto langsam ausrollen.
Ein Blick in den Rückspiegel befördert ein "Ohhh, ohhhh!" auf meine geistigen Lippen.
Da kommt ein Auto angejagt, welches keine Anzeichen von sich gibt, anhalten zu wollen. Der Platz zum Durchheizen ist da, denn es gibt eine Rechtsabbiegerspur, auf der kein Auto steht. Eine exklusive Rechtsabbiegerspur, der man nicht geradeaus folgen kann, weil man dann gegen Beton knallen würde. Man muss schon mitten auf der Kreuzung wieder links einschlagen, um auf die Geradeausspur zurückzugelangen.
Es ist eines dieser Autos, bei denen man annehmen kann, dass sie nicht versichert sind. Und ja, es hält nicht, sondern knallt auf dem beschriebenen Weg an mir vorbei. Die Ampel war weder dunkelgelb noch hellrot. Nein, sie war einfach nur rot.
Dumm nur, dass in diesem Moment doch jemand die Kreuzung kreuzte. Ein einsamer, verlorener Radfahrer. Von dem ich nicht weiß, ob er noch lebt, denn er wurde mehrere Meter durch die Luft gewirbelt. Das Letzte, was ich sah, war, dass der Wahnsinnsfahrer zumindest die Höflichkeit besaß, anzuhalten. Dann verließ die Szene meinen Rückspiegel, denn die Ampel war mittlerweile wieder grün.
Montag, 21. September 2009
Ein Moment, in dem man nicht umhin kann, den deutschen Regulierungswahn als sinnvoll zu akzeptieren
um 08:01
Labels: Mexiko, Politik Mexiko, Ratten, storytellers
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