Mittwoch, 31. März 2010

Alles ganz anders und das irgendwie Lustigste, das ich nicht lernen will

Wieder einmal sieht es, was meine Gesundheit anbelangt, anders aus als noch vor wenigen Tagen. Einige werden sich erinnern: es ging um mein Herz.
Da es sich um MEIN Herz handelt, kann ich ganz emotionslos berichten:
Die Operation wird NICHT in diesem Jahr stattfinden, sondern wir werden warten, bis ich 5 oder 6 Jahre alt bin.

Bei Mami und Papi ist da natürlich nix mit emotionslos - die werden schon wissen, warum.

Anscheinend ist das Loch nicht groß genug und der Gesamtzustand meines Herzens zu gut, um eine OP am offenen Herzen zu riskieren. Eine tolle Willkommensnachricht für Omi und Opi, die vor ein paar Stunden ihren Fuß auf mexikanischen Boden gesetzt haben.

Und so hat Papi doch tatsächlich einmal die Möglichkeit bekommen, sich um seine eigene Gesundheit zu kümmern. Der verliert nämlich seit Jahren langsam, aber ganz sicher sein Gehör. Wie bitte? Ja, sein Gehör. Einflüsse: viele. Hauptursache: Vererbung. Das ist nun doktorisch bestätigt. Was bedeutet, dass Papi ein Hilfsmittel braucht. Die Suche nach einem finanziell tragbaren Hilfsmittel hat bereits begonnen.

Damit zum unterhaltsamen Teil:

Dass ein Papiertaschentuch zur Nase gehört wie ein Wal zum Mart, habe ich bestens begriffen. Nur irgendwie bin ich mit der Chronologie bei dieser Aktivität nicht ganz einverstanden. Wenn meine Nase von ihrem Inhalt befreit werden will, dann unterstütze ich sie natürlich dabei. Ohne Vorwarnung und trotz des beim letzten Mal erwähnten fast schon obligatorischen Feuchttuch (welches nach einer halben Stunde in meiner wedelnden Hand normalerweise getrocknet ist).
Wenn Mami oder Papi oder sonstwer sich beeilen, können sie den jetzt Ex-Naseninhalt mit dafür vorgesehenem Papier von meiner Nase abwischen. Sind sie zu langsam, können sie ihn von meinem Ärmel abwischen.

Der Clou kommt aber erst noch. Ist das Papier dann einmal an meiner Nase, schaue ich ganz unschuldig in die Weltgeschichte und mache sonst nichts. Am wenigsten mit meiner Nase. Vor allem Papi zieht dann Grimassen und macht Geräusche, um mich zu animieren, doch bitte genau JETZT die Nase noch einmal durchzublasen - Ihr macht Euch kein Bild (eigentlich bin ICH es, der die Kamera braucht!).
Ist das Papier dann endlich weg von meiner Nase, dann halte ich den Moment für gekommen, noch einmal so richtig loszutrompeten. Und mit "weg" meine ich möglichst weit weg - am besten schon im Müll. Sonst bekäme mein Ärmel ja überhaupt keine Chance mehr.

Und das war's auch schon wieder für heute.
Ich wünsche Euch allen Frohe Ostern

Euer Max

Donnerstag, 25. März 2010

Hart aber herzlich - die neue Odyssee beginnt

So, nun bin ich also schon wieder auf dem Weg in die große Stadt. Fast habe ich diese Reisen vermisst.

So viel gäbe es zu erzählen, so viel zu zeigen, aber Papi hat - zumindest momentan - irgendwie die Lust am Erzählen verloren. Auch wenn er nie so wahnsinnig viele Fotos gezeigt hat, so sei es ohne Kamera irgendwie doch nicht dasselbe, meint er. Und seit Monaten steht er unter einer extremen finanziellen Belastung, noch extremer als sonst. Da fehlt ihm wohl irgendwie die Freude am Sich-Mitteilen. Außerdem soll dies eigentlich kein Jammerblog werden.

Also muss ich kurz ran. Prinzipiell geht es uns ziemlich gut. Ich habe diesen Winter erstaunlich krankheitsfrei überstanden und meine Fortschritte nehmen zu. Was diese kleinen Schritte bedeuten, sehe ich an den Freudentränen in den Augen von Mami & Papi, wenn ich wieder etwas Neues kann.

Großartige Details darf ich hier nicht verraten, denn in etwa einer Woche kommen Papis Mami und Papi - sprich meine Omi und Opi - zu ihrem zweijährlichen Besuch und Mami besteht partout darauf, dass da doch noch die eine oder andere Überraschung drin sein muss. Und Omi & Opi lesen hier mit.

Aber ein paar Kleinigkeiten kann ich Euch doch erzählen. Zum Beispiel, dass ich nicht schlafen kann, ohne mir die Zähne geputzt zu haben. Oder folgende kleine Geschichte, die belegt, dass ich ein sehr guter Imitator bin - Grundlage, um zu lernen: Vor ein paar Wochen erwischte mich Papi dabei, wie ich auf dem Bett saß. An sich nichts Besonderes. Aber in der rechten Hand hatte ich dabei einen kleinen Spiegel. Und in der linken Mamis Lippenstift, mit dem ich mir im Gesicht rummalte. Das hat Laune gemacht!
Mami sitzt übrigens immer an genau derselben Stelle auf dem Bett, wenn sie sich schminkt. Muss ich erwähnen , dass sie den Spiegel mit der Rechten hält?

Mein momentanes Lieblingsspielzeug sind ........... Feuchttücher!
Wenn Mami & Papi nicht aufpassen, mache ich eine ganze Packung leer und verteile den Inhalt fein unregelmäßig in der ganzen Höhle. Aber wenn ich nur eins erwische, dann kann ich damit stundenlang freudestrahlend herumwedeln.

Mittlerweile weiß ich auch, wie man Leute umarmt und tue dies sogar, weil ich glaube, dass die das mögen. Und dass ich mich hierbei auf Leute beschränke, die ich kenne und gern habe, scheint meinen Eltern zu gefallen......


Aber nun sitze ich wieder im Bus.
Heute Nachmittag haben wir den ersten Termin, um zu entscheiden, wie wir die Reparatur meiner Pumpe angehen. 7 Stunden hin, Termin, 7 Stunden zurück, Duschen, zur Arbeit gehen ... das bedeutet es für Mami, die mit mir unterwegs ist. Glücklicherweise ist dieses zur-Arbeit-gehen das letzte vor ihrem wohl verdienten 1-monatigen Urlaub, der Omi & Opi gewidmet ist, mit deren Unterstützung wir wahrscheinlich sogar für eine Woche in den Genuss des Pazifikstrandes kommen werden.

Grund zu klagen also?
Ach, Papi .... lies Dir einfach einmal Tim's Story durch!


Bis demnächst
Euer Max

 
Creative Commons License
Dieser Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.