Montag, 25. August 2008

Maximilian News 25. August (III): Das Verlassen der Intensivstation

Ja, Ihr habt richtig gelesen.
Seit zwei Stunden ist Maximilian nicht mehr auf der Intensivstation, sondern eine Etage tiefer, in seinem gewohnten Bettchen.
Dies ist nun aber noch kein Anlass zu Jubel, denn diese Entscheidung war nicht unumstritten.

Zuerst erfuhren wir von einer Krankenschwester von der vorgesehenen Zurückverlegung. Die große Frage ist jetzt, was für Maximilian am besten ist. Dummerweise gab es zwar viele Pros, aber auch viele viele Contras.
Und gerade mit den Contras wurden wir bestürmt. Meist von Leuten (Kollegen und Kolleginnen der cabronsita, die - einige wissen es nicht - in dem Hospital arbeitet, in dem Max liegt), die überhaupt nicht wissen, worum es genau geht.
"Ich würde an Deiner Stelle sofort zum Direktor gehen!" war ein häufig zu hörender "guter Ratschlag" - der Direktor hat schon viele Dinge für uns möglich gemacht.

"Stop!" war unsere Antwort. "Zuerst einmal wollen wir hören, was die Ärztin zu sagen hat.", was wir dann auch taten. Und die Ärztin hatte gute Argumente, von denen die beiden wichtigsten hier genannt sein sollen:
- Sie sieht Maximilian nicht mehr in einem so kritischen Zustand, dass in ihren Augen IS noch gerechtfertigt wäre
- viel wichtiger sei etwas, was auf der IS nicht gegeben ist: die Nähe zu seiner Mama und seinem Papa, Komplettzeit! (Max fühlte sich ohne Frage von uns im Stich gelassen. Jedes Mal, wenn wir die IS wieder verlassen mussten, weinte er ganz schlimm. Unerträglich! Genauso wie für uns das Warten zu Hause. Ärzte und Krankenschwestern sieht Max verständlicherweise als böse Feinde an, weil sie ihn pieksen und ihm weh tun; er ist noch zu klein, um das Warum zu begreifen.)
Eine Menge kleinerer Details kamen noch hinzu.
Und wir liessen uns überzeugen.

Wir haben das Problem, dass wir einem Arzt vertrauen müssen, wenn diese anfangen, sich gegenseitig zu widersprechen, und was uns Frau Dr. - ich möchte jetzt auch einmal ihren Namen nennen - Frau Dr. Muro beibrachte, erschien uns am vertrauenswuerdigsten.
Sie machte auch sofort noch eine Entscheidung, die der Arzt auf der IS letzte Nacht getroffen hatte, rückgängig. Nämlich erneute Nulldiät für Maximilian, deren Grund ich ehrlich gesagt nicht einmal kenne.
Der Kleine isst gut, er verdaut gut, er braucht Kräfte, er braucht Proteine für seinen Kampf. Gut genug für uns diese Argumentation, um uns ihr anzuschließen.

Jetzt heisst es - vor allem für die cabronsita - alle Zweifel a la "Wäre es vielleicht doch besser gewesen, wenn....?" abzuschütteln, die Kollegen Kollegen sein zu lassen und zu vertrauen, dass diese Entscheidung die richtige war.

Hier noch ein weiterer Grund, und der allmächtige Richter möge mich für solches Gedankengut zur Rechenschaft ziehen oder es mir verzeihen: All das Leid und die Verzweiflung, die man auf der IS miterlebt, kann doch ab einem bestimmten Punkt der Genesung nicht mehr zuträglich sein!

Nebeninformation: Der Katheter (jetzt schreibe ich´s einfach mal richtig) wurde entfernt und auf der anderen Seite ein neuer gesetzt. Denn an der Schulter sitzt eine zweite, nicht schön anzusehende Infektion, deren Proben bereits im Labor sind, um adäquate Antibiotika zu wählen.

2 Kommentare:

Alexandra..... hat gesagt…

Puh das liest sich wirklich wie eine schwere Entscheidung aber wenn ihr Euch vom Bauch her gut fühlt dann ist es richtig.

lg Alex

Anonym hat gesagt…

puh, wollte ich auch schreiben...

für mich klingts auch vernünftig und Du hast Recht, ihr MÜSST EINEM Arzt vertrauen, sonst werdet Ihr ja kirre.

Ich glaube fest, dass die Vollzeit mit Euch, zur Genesung unbedingt beiträgt.

LG
Ela

 
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