Von so vielen Dingen wollte ich Euch berichten.
Davon, dass es in den letzten Tagen eine Kleegrüne Ampelphase gab.
Von glücklichen Momenten Omis und Opis mit ihren BEIDEN Enkelkindern.
Von relativ entspannter Psyche, was den Tribut, den der Körper fordert, in den Vordergrund treten liess.
Davon, dass Omis erste Reaktion beim Anblick des cabronsitos war: "Hast du so viel abgenommen?!".
Und von vielen Dingen mehr.
Ich habe es nicht getan.
Und das tut mir leid.
Es tut mir leid, weil ich WEISS, wie viele Leute ich damit habe "haengen lassen".
Leute, die sich Sorgen machen.
Nicht zu Unrecht, wie sich zeigen wird.
Ich konnte Euch nichts erzaehlen, weil ich einfach nicht dazu kam.
Und so leid es mir tut, so froh bin ich trotzdem, es nicht getan zu haben.
Denn allzu rosarot waere das Bild von mir gemalt worden. Den Zyklus sprengend, eine vermeintliche Option.
Sie koennen nicht (allein) bei Maximilian bleiben, Omi und Opi. Das war von vornherein klar. Die Sprachbarriere macht es unmoeglich. Das heisst aber nicht, dass da kaum eine Hilfe von ihrer Seite aus moeglich ist. Denn was es bedeutet, wenn sich jemand um die Hoehle kuemmert in solch einer Situation, vermag nur derjenige wirklich zu beurteilen, der so etwas schon einmal miterlebt hat. Nicht zu reden von dem vielleicht gar nicht so unwichtigen Umstand, dass wir ploetzlich von einer Art geregelter Ernaehrung sprechen koennen. Wisst Ihr was? Vergesst das "geregelter" und streicht es aus dem vorletzten Satz. Dann passt er.
Die Infektionen sind es - um zum Thema zu kommen - die Maximilian noch immer an die Kinderstation des altbekannten Krankenhauses fesseln.
4 Wochen und einen Tag ist es jetzt her, dass Maximilian zum letzten Mal frische Luft geatmet hat.
Und morgen (Dienstag) werden wir diese Kinderstation dieses Krankenhauses wahrscheinlich verlassen.
Um in die Kinderstation eines anderen Krankenhauses in einer anderen Stadt ueberzusiedeln.
Diese Stadt heisst León.
Und im Hospital dieser Stadt gibt es Spezialisten im Bereich der infectología, die es in Aguascalientes nicht gibt.
In Aguascalientes weiss man nicht mehr weiter. Nicht so richtig.
Die kleegruene Ampelphase haette durch viele Dinge unterbrochen werden koennen, die aus dem Kleegruen etwas zigarettenfiltergruenes gemacht haetten. Es gibt aber eine Sache, die den Verkehrsfluss wirklich unterbrechen konnte (Einbahnstrassen gibt es in dieser Hinsicht nicht, wie wir wissen). Ob nun Pooh-Gelb oder Pumuckl-Haar-Rot das ist, was die aktuelle Situation umschreibt, kann ich nicht beurteilen.
Das Fieber kam zurueck.
Und bei der Medikamentierung, die Maximilian empfaengt, sollte es kein Fieber mehr geben.
Gestern Nachmittag erschien es, das Fieber.
Zweimal.
Dann war Ruhe.
Und Maximilian ging es besser und besser und besser in den letzten Tagen. Davon gesprochen, was man von aussen sehen kann.
Um aufzuzeigen, dass der Dramaturg, der unser aktuelles Schicksal vorschrieb, sich in Hollywood bewerben sollte, werde ich versuchen, zumindest die letzten 24 Stunden stichpunktartig wiederzugeben:
Der Anfang war: anscheinend alles gut.
Dann:
- Fieber kam
- Entscheidung heute frueh: León
- Chaos (Organisation)
- trotz Bewegung auf allen Levels - noch eine Nacht in Aguas, da kein Bettchen frei
- ein Spezialist kommt in Aguas ins Hospital
- sagt: "Bei so vielen Medikamenten Fieber normal!"
- Reaktion: 2 Antibiotika, die lange genug verabreicht wurden, abgesetzt
- neue Richtlinie: "Bis Morgen Vormittag kein neues Fieber - dann nicht nach León"
- Koffer packen? In der Ambulanz mitfahren? Im eigenen Auto fahren? Wie lange dableiben? Omi und Opi? Niklas? und, und ..und.....
- Maximilian praechtig drauf
- bis zum Abendessen
- dann: Blut an der Colostomie .... geregelt
........... Erbrechen ..... geregelt
.......... rote Blutkoerper fehlen .... nicht geregelt
................. Fieber ..... nicht geregelt.
Am Strand wollten wir sein seit vorgestern.
Das fiel mir gerade so ein.
Vor 3 Wochen hielt ich das noch fuer moeglich.
Viel, viel mehr wollte ich schreiben.
Hat kaum Sinn so im Nachhinein.
Also mache ich´s kurz:
Wir fahren wahrscheinlich nach León in ein paar Stunden.
Wegen einer nicht auffindbaren oder nicht existenten Infektion.
Irgendwoher muss das Fieber kommen.
Montag, 8. September 2008
Maximilian News: Wovon ich Euch erzählen wollte
um 23:26
Labels: krank, Maximilian
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11 Kommentare:
Als kleiner Mutmacher ein Spruch:
"Schatten, die auf unser Leben fallen, sind nichts anders als ein sicheres Zeichen dafür, dass es irgendwo ein Licht geben muss, das es sich lohnt zu suchen."
Und dieser Lichtblick scheint in Leon zu sein - also: Gute Fahrt und gute Tage in Leon!
Ja, Leon klingt so stark! Als alter Löwe weiss ich das :-)
Weiterhin Daumen gedrückt und heute Morgen endlich Flug nach MEX gebucht!
3Wochen im Februar; viel zuwenig, aber nach 21 Jahren dringend notwendig! LG Isabelle
Bin kein Arzt un ihr werdet mittlerweile mehr wissen als unsereins. Wenn ich an lästige Infektionen denke fällt mir zb. ein staphylococos aureus (glaube man schreibts so ) sehr resistent auf viele antibiotika und häufig in Krankenhäusern bei Kathederpatienten.Oder Pilze in den Vias Urinarias. Ein Arzt wird das aber wohl besser wissen, schaden tuts sicher nicht wenn du einmal nachfragst ob so etwas möglich ist.
Gruesse
Christoph
ToiToiToi, dreimal klopf auf Holz, alles Gute für Leon!!!
ganz lieb drück und weiterdrück und.......
Alles Liebe, Eveline
Ach cCbronsito, ich glaube jeder, wirklich jeder, der hier kommentiert kann sich in deine Situation hinein versetzen. Und wenn du als letztes geschriebn hast, Omi und Opi sind da , kann sich wohl jeder denken, wo jetzt die Prioritäten liegen ....
Ich habe so ein Gefühl, das Maximilian in seiner gewohnten Umgebung schneller genesen würde. Ich kenne aus eigener Erfahrung mit meinem Sohn (so unglaublich wie das jetzt klingt!)das Fieber auch psychische Ursachen haben kann. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde ... du weißt.
So stark wie dein Kleiner ist , so sensibel ist er ... es ist alles so vertrackt, ich glaube weiterhin daran, dass ihr das schafft. Ich drücke die Daumen ...
lg katinka
entschuldige bitte das "cCbronsito" .. sieht aus wien Bäuerchen ...beim nächsten Mal schreib ich Martin
:-) ... ich wünsche Euch,das die Ärzte in Leon die wirklichen Ursachen erkennen ...
Fieber auf Grund psychischen Stresses - klingt in Anbetracht der Umstände plausibel. Frag den Arzt mal danach - Ärzte übersehen bei all dem fachlichen Schnickschnack so gern die Seele des Patienten ...
Ich wünsch Euch für auf jeden Fall Leon alles erdenklich Gute - vorallem aber die besten Ärzte die es nur geben kann, damit Euer kleine Schatz bald wieder wohlauf ist.
Schick Euch Licht und viel Kraft :)
LG aus Wien
Tanja
Und bei der Medikamentierung, die Maximilian empfaengt, sollte es kein Fieber mehr geben.
"Bei so vielen Medikamenten Fieber normal!"
Da wissen die Herren Doktores wohl nicht mehr weiter!
Hallo Martin!
Ich denke mal ihr seid schon in León.
Ich hoffe, der Grund des Fiebers wird dort schnell entdeckt, sodass ihr jetzt bald wieder nach Hause könnt.
Weiterhin viel Kraft für euch alle und ganz besonders an Maximilian.
Die besten Wünsche aus Irapuato!
Ach Mensch.....immer wieder schaue ich hier vorbei bin in Gedanken bei Euch...aber nix neues!
Ich kann verstehen das Du keine Zeit und Kraft hast zu schreiben.
Aber ich möchte gerne den Gruß da lassen das Du weißt wir sind immer noch hier und halten alle Daumen!
GLG Alex
Oft begleiten mich die Gedanken an Euch. Ich schicke Euch liebe, kräftigende und ermutigende Wünsche und glaube ganz fest daran, dass keine Nachrichten gute Nachrichten sind.
Alles Liebe
Martina
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