(Vorab: Maximilians Zustand ist unverändert, das heisst, als positiv anzusehen)
Alles begann, als ich losfahren wollte, um die cabronsita im Krankenhaus abzulösen. Ich bekam einen Anruf, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ein Problem aufgetaucht sei und (not-)operiert werden müsse.
Im KH angekommen, stellte sich dann heraus, dass es sich um einen Darmdurchbruch handelte, festgestellt anhand der Röntgenbilder der vorhergegangenen Nacht. Ich zitiere die Wikipedia:
"Eine Darmperforation ist der Durchbruch des Darminhalts durch ein Loch oder einen Riss in der Wand des Darmes.
Oft wird dieser Durchbruch durch ein Megacolon hervorgerufen, jedoch gibt es auch viele weitere Gründe die dazu führen können, wie Verletzungen, eine Blinddarmentzündung, Geschwüre und auch gewisse Sexpraktiken.
Die große Gefahr entsteht dadurch, dass bei solch einer Perforation der Darminhalt direkt in die Bauchhöhle fließt. Hier führen die unzähligen Bakterien aus dem Darm innerhalb kurzer Zeit zu einer gefährlichen Bauchfellentzündung. Das Leben des Patienten ist dann nur durch eine sofortige Notoperation zu retten."
Eine Colostomie wurde angesetzt, d.h. der Dickdarm durchtrennt und ein Ausgang des Darms an der rechten Bauchseite Maximilians gelegt (davon kein Foto - glaubt mir, das WOLLT Ihr nicht sehen), wo zukünftige Ausscheidungen anstatt durch den Anus und in einer Windel jetzt einfach in einem speziellen Beutel aufgefangen werden sollen.
Die Colostomie dient dazu, den durch die Verstopfung verseuchten Darm zu reinigen, desinfizieren und wieder funktionsfähig zu machen. (Ob alles so funktioniert, wie es soll, werden wir erst sehen, wenn Max wieder Dinge zugeführt bekommt, die Verdauung erzeugen.) Während der Operation wird im Körper natürlich auch manuell gereinigt, was zu reinigen geht.
Das Problem bei Maximilian war, dass die Verstopfung schon so lange festgesessen hatte. Sobald ein OP frei wurde, kam Max an die Reihe. Für uns dreienhalb Stunden Warten, ohne zu wissen, was da drinnen vorging. Dann die Worte des Arztes, dass man getan hatte, was möglich war, Maximilian trotzdem mit dem Tod rang. Zu sehr verseucht, zu viel Gammel. Banges Warten.
Wie lange, weiss ich nicht. Zu extrem die Situation, um auf schnöde Dinge wie Stunden oder Minuten zu achten. Irgendwann wurde Max auf seiner Trage rausgerollt. Die Augen weit geöffnet, aber nicht "da" - normal, wurde uns gesagt.
Damit war die Sache noch nicht ausgestanden. Auf der Station lag plötzlich der einzige Venenzugang in der Gegend rum. Und das Fieber kam. 39,5°C. Ihn neu "anzustechen", unmöglich. Erst musste die Temperatur runter. Ohne Medikamente.
Unendlich langsam gelang uns dies, den Anweisungen widersprechend, Maximilian warm zu halten. Zwischenzeitlich wurde entschieden, nun doch endlich den Katheder zu legen.
Risikobehaftet (die Lunge kann angestochen werden und ein Flügel zusammenbrechen), weshalb wir unser Einverständnis unterschreibenderweise bestätigen müssen. Nochmal in den OP (nicht notwendig, aber angenehmeres und sichereres Arbeiten), mittlerweile war es gegen Mitternacht. Hier ging nun alles gut.
Dann kam Max zurück.
Voll mit Schläuchen und Kabeln, an die man sich schnell gewöhnt, wenn man weiss, was sie bewirken. Zusätzlich wurde er noch "benebelt", um seine Atmung zu verbessern.
Und dann wurde es besser.
Das Fieber kam nochmal zurück, aber ansonsten stabilisierte er sich.
Und das ist der Zustand, der noch immer anhält.
3 Dinge wurden uns als die wichtigsten zur Beobachtung genannt: Temperatur im Auge behalten; aufpassen, dass er sich keinen Schlauch abreißt und die Überwachung der Zuführung der Antibiotika.
Wie bereits erwähnt - der nächste Schritt ist zu sehen, ob der Darmausgang funktioniert.
Sonntag, 17. August 2008
Maximilian und der gestrige Tag - Was ist eigentlich passiert?
um 16:10
Labels: Down-Syndrom, krank, Medizin
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3 Kommentare:
So, nachdem ich das gelesen habe, werde ich jetzt erst einmal einigermaßen beruhigt ins Bett gehen - auch Daumen brauchen mal Pause.
Und morgen möchte ich gerne noch mehr positive Nachrichten lesen ;-)
Weiter so, Maximilian!
Liebe Grüße,
Andreas
Vielen Dank für diese ausführlichen Infos. Und das obwohl Du sicherlich andere Dinge im Kopf hast-ich denke weiter an Euch und hoffe mit Euch.
Liebe Grüße auch von
Claudia
... wenn ich Darmperforation lese, wird mir gleich nochmal schlecht :-(((
Jetzt geht's wieder aufwärts!!
Na los!!!
ganz lieb drück!!
Huggels, Eveline
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