Zumindest, wenn man selbst Hand anlegt.
Auf diesem allerdings steht hinten das unvermeidliche "Made in China".
Und gefüllt werden muss er auch noch.
Sonntag, 30. November 2008
Adventskalender in Mexiko - und es gibt ihn doch
Labels: Folklore, Fotos, Weihnachten in Mexiko
Samstag, 29. November 2008
Anglizismen - ist uns unsere Sprache peinlich?
Einen Grund muss es doch geben, warum die so genannten Anglizismen so massiv Einzug in unsere "Sprache der Dichter und Denker" halten.
Wobei zuerst einmal festgehalten werden muss, dass es sich bei diesem "Phänomen" um eine reziproke Veranstaltung zwischen vielen Sprachen handelt, wenn auch mit quantitativen Unterschieden.
"Ya checaste tu mail?!
Im Deutschen aber scheint es, als ob geradezu ein Bedarf an entlehnten Wörtern bestünde. Entlehnt so lange, bis genügend Leute das entsprechende Wort benutzen. Wenn letzteres passiert, muss man die Situation eigentlich als "Duden + 1" ansehen, unabhängig davon, was die Experten sagen, oder?:
Wenn ich nicht so ausgepowert wäre, würde ich zum public viewing gehen. Einem Ereignis, dessen Name in Amerika die Ansicht einer aufgebahrten Leiche und im Vereinten Königreich die Einsicht irgendwelcher Akten meint.
Keinesfalls ein gemeinschaftliches Grossleinwanderlebnis.
Das macht natürlich nur Sinn, wenn ich mein Handy dabei habe, denn ohne Partner gehe ich nirgendwohin, selbst wenn ich ein Fan bin.
Ich könnte aber auch ein freak sein - feedback bekomme ich nur, wenn ich on-line bin. Und wenn der tower sein okay gibt. Top-fit zu sein, ist dabei natürlich Grundvoraussetzung.
Ist die Idee klar, oder brauchst Du einen Energy-drink, um es ohne thumbnails zu verstehen? Vielleicht hilft auch ein Blick ins News-Center.
Sehr oft geht es um technische Begriffe. Manchmal auch um Abkürzungen dieser.
Findest Du eine deutsche Bedeutung, die dem digital versatile disc als DVD entspricht?
Wir akzeptieren, was man uns vorsetzt.
Oftmals geht es eher darum, mitzuhalten.
Um schön cool, trendy und en vogue zu sein.
Die Gegenteile haben wir natuerlich ohne großes Trara parat, denn wir haben ja Regeln.
"Uncool" ist ein Beispiel dafür.
In wollen wir sein und nicht out.
Solange wir wissen, was wir kaufen, wenn wir Outdoor bestellen.
Nur ein Ansatz ist dieser post (einige Leute sagen "dieses Posting").
Vielleicht wird mehr draus.
Solo tú - El Teletón lo haces tú - La canción del Teletón
Labels: Aguascalientes, Behinderung, Cult on You Tube, Down-Syndrom, Mexiko, Musik, Musikvideo
Immer mitten in die Fresse rein
Der eine oder andere mag sich gewundert haben, als ich hier die Kung Fu Piñata präsentierte. Eigentlich wollte ich den Zusammenhang erst preisgeben, wenn ich im Besitz ein paar schöner Fotos wäre, was mir aber bis heute nicht gelungen ist.
Niklas ist seit ein paar Wochen im Kung Fu-Club "Tigre Negro". Dreimal pro Woche 90 Minuten anspruchsvoller Sport. Gepaart mit Disziplin. Und Kung Fu ist trotz aller philosophischen Hintergründe eine Kampfsportart.
Morgen nun wird Niklas bereits an seinem ersten Turnier hier in Aguascalientes teilnehmen. Und eine der Disziplinen ist selbstverständlich combate (ohne Waffen). Darauf vorbereitet wurde er so gut es ging. Er musste im Training schon gegen altere, größere, erfahrenere Minikämpfer antreten, und da gab´s auch schon mal eins an die Backen. Seine Miene hielt stand, auch wenn die Mundwinkel verdächtig zuckten. Einmal bekam er sogar einen Schlag auf die Nase (strengstens verboten), auch den steckte er weg.
Morgen aber geht es um etwas. Nämlich bereits um den ersten, den weissen Gürtel. Und um Medaillen. Ich bin gespannt, ob die Cabronsita es aushält, zuzuschauen.
Die Videokamera lädt gerade ihren Akku.
Hoffen wir auf spektakuläre Kampfszenen.
Weihnachten in Mexiko - das Vorspiel ist vorbei
Heiliges Nächtlein!
Wenn ich all die Schachteln, Kartons und Kisten sehe, aus denen Häuschen, Tierchen, Weihnachtsmännchen etc. gekrabbelt kamen, um auf Sofas gesetzt, auf Tische gestellt oder an Wände gehängt zu werden, wundere ich nicht mehr, dass ich keinen Schrankplatz für mein Zweitunterhemd finde.
Es wird Ernst.
Der Baum steht und leuchtet.
Es duftet nach allem Möglichen.
Die Kinder sind begeistert.
Ich habe fast alle obligatorischen und freiwilligen Geschenke zusammen, recht spät in diesem Jahr. Üblicherweise versuche ich, alles, was ich kann, bis Ende September zu besorgen.
Das Fernsehprogramm, welches ich im Hintergrund höre, ist seit heute auch voll auf Weihnachten eingestellt. Nichts für mich, aber das ist unwichtig. Die meisten Mexikaner, die ich kenne, finden es toll.
Was uns noch fehlt, ist die Verteilung der kulinarischen Aufgaben für den 24. Dezember. Man hatte zuerst den Einfall, diesmal das Essen fertig ZU KAUFEN. Aber wie erwartet: Diese Idee hatte nicht lange Bestand.
Ansonsten kann es eigentlich losgehen.
Niklas fragt jeden Tag, wieviele Tage noch fehlen.
Nun, fangen wir halt an zu zählen.
Labels: Aguascalientes, Folklore, Mexiko, Weihnachten in Mexiko
Freitag, 28. November 2008
Die nächste bittere Wahrheit - Stück für Stück
Als ob das alles nicht genug wäre, kommt neben der realen und der "Wenn"-Vergangenheit nun auch die Zukunft so langsam ans Tageslicht gekrochen.
Hiess es vor einigen Wochen noch als frohe Nachricht: "Die Operation, um die Hirschsprungsche Krankheit zu beheben, ist nun mit der Kolostomie nicht mehr notwendig." heisst es heute:
"Maximilian wird NIE richtig Popo machen können. Wir können daran nichts ändern."
Das Problem, wie es sich darstellte, soll angeblich so gravierend nicht mehr auftreten. Aber Heilung gibt es auch nicht. Nur Hilfe. Solange jemand da ist, der hilft.
Wie einfach es ist zu verstehen, worum es sich bei Morbus Hirschsprung eigentlich handelt, sei anhand einiger in der Wikipedia verwendeter keywords dargestellt:
- Ganglienzellen
- Plexus submucosus
- myentericus
- Hyperplasie
- Acetylcholin-Ausschüttung
- Acetylcholinesterase
- Neuroblasteneinwanderung
- Ischämien
- Ret-Protoonkogen
- Endothelinrezeptor-Gen
- Multiple endokrine Neoplasie
Es werden eine Menge mehr solcher Wörter benutzt.
Ich bin bereit, die Bedeutung jedes einzelnen dieser Begriffe zu erlernen, sollte es notwendig sein.
Aber ich neige in diesem Fall dazu, hinzunehmen, was hinzunehmen ist.
Was ich bemängele, ist das "Wie" der Informationspreisgabe.
Warum konnte man uns diese Sache nicht gleich beibringen?
Vor allem erschließt sich mir die Logik nicht, wenn klar war, was mir nun mitgeteilt wurde.
Wenn mir in einem verdammt schwierigen Moment etwas mitgeteilt wird, was sich vergleichsweise als nicht ganz so schwierig darstellt, dann ist mir doch geholfen!
Wenn mir aber - überspitzt gesagt - in der Hölle der Himmel versprochen wird, und ich dann - geistig im Himmel - den neuerlichen Absturz in die oberen Stockwerke der Hölle erdulden muss ......
Nein!
Dann ist mir nicht geholfen.
Wem könnte damit geholfen sein?
Die bittere Wahrheit - Stück für Stück
Du hast mich heute gefragt, wie es uns geht.
Meine Antwort war die Bitte, nicht zu fragen, da ich mit Dir über andere Dinge reden wollte.
Maximilians momentanes Dauerkranksein ist nur ein Teil des Grundes für diese Antwort.
Es kamen in dieser Woche andere Dinge hinzu.
Dinge, die mir den so notwendigen Schlaf rauben.
Das erste handelt von einem beschissenen, in der Vergangenheitsform benutzten "Wenn".
Wir hatten diese Woche einen Termin beim Genetikarzt im C.R.I.T..
Dieser hatte - im Gegensatz zu vielen anderen Teletóndoktoren - gar nicht mitbekommen, was mit Max passiert war (beginnend am 11. August).
Er schimpfte nicht mit mir.
Ich allerdings hatte indirekt geschimpft.
Auf die Ärzte.
Wegen des späten Entdeckens.
Nur auf mich selbst habe ich nicht geschimpft.
Im Nachhinein weiss ich, dass der Genetikdoktor die wahrscheinlichste Person ist, die die Hirschsprungkrankheit bei Maximilian hätte vermuten können.
Rechtzeitig vermuten.
Ich erinnere: Etwa 12 % der Kinder mit Down-Syndrom LEIDEN an dieser Krankheit.
Warum lernt man so oft zu spät, was eigentlich so einfach zu lernen ist?
Ich fühle mich so schuldig!
Was HäTTE ich Maximilian und uns ersparen KöNNEN, "WENN" ich daran gedacht HäTTE, beizeiten genau diesen Arzt aufzusuchen?
Dessen Sprechstunde - solange ich sie innerhalb des C.R.I.T. wahrnehme - vielleicht einen Euro 20 kostet.
Eine Garantie gibt es natürlich auch nicht, aber der Genetikdoktor meinte, die Hirschsprungkrankheit wäre sein allererster Verdacht gewesen, wenn bei einem Kind mit Down-Syndrom von "Popomachproblemen" die Rede ist.
Hier sitze ich nun mit diesem Gedanken, der mein Gehirn zu verbrennen droht.
Genauso wie die nächste bittere Wahrheit....
Labels: Behinderung, Down-Syndrom, krank, Maximilian
Mein Chat, Dein Chat, Chat ist für uns alle da!
Es mag etwa 13 Jahre her sein, als eine Freundin, die gerade von einem längeren Auslandsaufenthalt zurückkam, ihrem Empfangskommando gegenüber erwähnte, dass ihre Hauptbeschäftigung das "Tschetten" gewesen wäre.
"Häh?! Was´n das?!" dachte ich bei mir, verzog aber keine Miene, da alle anderen wissend mit dem Kopf nickten. Bald lernte auch ich zu "tschetten" und hatte - wie viele Andere - meine heiße Phase.
Heutzutage, wo bei einem der letzten großen Trends der sozialpsychologisch fragwürdigen Internetnutzung (dem Bloggen) generell ein starker Aktivitätseinbruch zu beobachten ist, dürfte das Chatten schon in die Kategorie "Retro" fallen, oder?
Wie auch immer, nach wie vor ist das Chatten die schnellste und einfachste Form der geschriebenen Live-Kommunikation. Da man dieser Tage aber auf Tausende von Plattformen zurückgreifen kann, um zu chatten, was zur Folge hat, dass man sich bei zig verschiedenen Plattformen anmelden muss, um mit derselben Anzahl von Leuten ab und an "ein Schwätzchen zu halten", habe ich mich entschieden, mir selbst einen Chat auf diesem Blog einzubauen.
In der Schlichtheit liegt das Geheimnis.
Kein Passwort.
Keine Smileys.
Keine Privatchats.
Kein Flüstern.
Kein Nichts.
Die einzige Voraussetzung ist aktiviertes Java, was die meisten Leute sowieso eingestellt haben.
Benutzernamen aussuchen.
Geschlecht anklicken.
Los geht´s.
Zu finden ist der Chat ganz unten auf dieser Seite.
Gesprächsverabredungen werden gern entgegengenommen.
Donnerstag, 27. November 2008
Strom abwärts
Sie sind nichts außergewöhnliches in Mexiko, diese plötzlichen Aussetzer der Energie, die aus der Steckdose kommt.
Der Aussetzer, von dem hier die Rede sein wird, war jedoch tendenziell eine Neuigkeit für mich, die mich traf wie ein Stromschlag. Denn der Strom wagte es, früh morgens auszufallen.
Ganz früh morgens. Um diese Jahreszeit herum ist es da noch dunkel. Ganz dunkel.
Meinen mikrogewellten Neuronenbeschleunigungskaffee hatte ich noch geschafft, stand mit rasierschaumigem Gesicht vor dem Höhlenbadezimmerspiegel, als es "Klack" machte (wusstet Ihr, dass man es HOERT, wenn der Strom geht, sobald nur zwei oder 3 elektrische Dinge in Betrieb sind?).
Aus Zeitgründen traf ich eine schnelle Entscheidung, da ich glücklicherweise noch nicht angefangen hatte, mit der Machete an Hals, Kinn und Wangen herumzukratzen. Schaum abgespült, Rasur vertagt auf einen lichteren Moment.
Ohne mir den Kopf oder sonst ein Körperteil zu stoßen, fand ich Kerzen und Feuerzeug. Prima! Es wurde Licht. Ein wenig.
Es ist kein größeres Problem, ein Kind bei Kerzenlicht anzuziehen - wenn man weiss, wo die einzelnen Kleidungsstücke sind. Da die Cabronsita selbige jeden Abend zurechtlegt, konnte ich mich an die Arbeit machen.
Es IST ein größeres Problem, bei Kerzenlicht eine Kolostomie zu versorgen, denn diese muss sehr sorgfältig behandelt, gereinigt und neu "eingepackt" werden. Mit etwas Glück - sprich fast immer - kommt dort (wohl aufgrund des plötzlich fehlenden Druckes) noch ein Kubikdezimeter Verdautes heraus, während man sich mit ihr beschäftigt. Und Maximilian lässt es sich schon manchmal einfallen, sich genau in dem Moment zu drehen. Jetzt darf man raten, wie viele Dinge dabei fein eingeschmiert werden können. Das neue Verbandmaterial, die frische Kleidung, das Bettzeug (auf dem Max liegt), Papis Klamotten und und und ...
Wenn man nun außerdem nicht vernünftig sieht, was man macht bzw. was dort passiert, dann Gute Nacht! Aber es war Guter Morgen! Schon fast an der Zeit, aufzubrechen.
In dem Moment kam der Strom zu Hilfe. Ganz einfach, indem er zurückkam. Also konnte ich prima die neuen Klamotten und Verbandmaterialien suchen. Und die Kerzen auspusten. Das riecht auch morgens toll.
Das Dumme war, dass der Strom gleich wieder ging. Jetzt war zwar keine Schweinerei mehr zu befürchten, aber .... Wo hatte ich das Feuerzeug gelassen?!!
Gefühlte Uhrzeit mittlerweile: 5 Minuten NACH spätester Abfahrt aus der Höhle.
Niklas wegen der Dunkelheit beruhigend, schon das ohne Elektrizität nicht funktionierende automatische Höhlentor im Hinterkopf, arbeitete ich "blind" weiter. Ein erstes leichtes Grau drang jetzt schon durch die Fenster herein, eine klitzekleine Hilfe.
Nun - ich schaffte es.
Bekam das Auto aus dem Tor.
Und bei Ankunft in Schule und KiTa wurde ich nicht ausgelacht, weil eines der Kinder seine Socken als T-Shirt trug.
Labels: storytellers
Mittwoch, 26. November 2008
Arzt Bernhard Moeller erhält trotz Kindes mit Down-Syndrom Daueraufenthaltsgenehmigung in Australien
Wie diese Überschrift klingt!
Immer noch.
(Dank an Hollito für den Hinweis!)
Nachdem die Einwanderungsbehörde des australischen Bundesstaates Victoria den Antrag der Familie Moeller auf eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zweifach abgelehnt hatte, schaltete sich nun der Inmigrationsminister Chris Evans ein. Und im Handumdrehen war sie erteilt, die Aufenthaltsgenehmigung.
Mehr Flexibilität forderte Evans bei der Vergabe des begehrten Dokumentes in besonderen Fällen wie diesem. Den einzelnen Fall betrachten, nicht ueber einen Kamm gescherte Paragraphenreiterei.
Was im Endeffekt natürlich irgendwie auch nicht zufriedenstellend ist, denn die Diskriminierung wird auf diese Weise nicht ausgeschaltet. Zu befürchtende hohe medizinische Kosten für den Staat waren die Begründung für die Ablehnung der viktorianischen Behörden.
Da Familie Moeller nun aber eine Welle der Unterstützung in der australischen Bevölkerung erfuhr, greifen verständlicherweise politische Mechanismen. Popularitätsverlust gegen Popularitätsgewinn.
Dr. Moellers Arbeit wird als sehr wichtig und notwendig für die Region, in der sich die Familie angesiedelt hat, bezeichnet. Das macht eine Entscheidung pro Moellers ohne Frage einfacher.
Was aber wäre passiert, wenn es sich um eine mittellose fabrikarbeitende Familie aus Afrika ohne Influenzen aufgrund ihrer sozialen Stellung gehandelt hätte?
Die Paragraphen wären ins Ziel geritten worden, ohne Frage, und wahrscheinlich hätte es nicht einmal jemand mitbekommen. Naja, wer will auch eine mittellose afrikanische Familie in seiner Nähe wohnen haben, nicht wahr?
Man verstehe mich bitte nicht falsch.
Ohne Frage freue ich mich riesig für Familie Moeller.
Auch der Sinn der hier zutreffenden Einwanderungsgesetze ist mir klar.
Da ich aber das Prinzip der Gleichbehandlung für alle schätze, lehne ich ökonomische Erwägungen ab, und somit bleibt für mich stehen:
Dir wird etwas verweigert, weil Dein Kind so "beschaffen" ist, dass es möglicherweise öfter und gravierendere Arztkosten generieren wird.
Mich auf ganz bittere Ironie stürzend könnte ich dagegen halten:
Mein Kind hat aber möglicherweise eine geringere Lebenserwartung, also wird möglicherweise ein natürlicher Ausgleich stattfinden.
Labels: Behinderung, Diskriminierung, Down-Syndrom
Montag, 24. November 2008
Lola und Amelie brauchen Dich, Euch, Uns, Mich!!!
Wenn ich auch in letzter Zeit meine Bloggerfreunde sträflich vernachlässige, was Interaktivitaet/aktion anbelangt, so bekomme ich doch fast alles mit, was sie so verzapfen, feedreader sei dank.
Manchmal allerdings geht es um ein wenig mehr als schlichtes "Verzapfen", und dann - unvermeidlich - schrillen in meinem inneren Tempel die Alarmglocken, der eigenen Erfahrung sei dank.
"Ich kann gar nicht hinsehen" - ich gebe es zu - ging mir als Gedanke durch den Kopf, als mir die Triplizitaet der Ereignisse klar wurde, die Amelie dieser Tage überfielen. Natürlich überfielen sie nicht Amelie als Hauptakteurin. Denn Amelie ist "nur" die Mutter. Aber Amelie ist diejenige, die dem, was passiert, geschriebenerweise Ausdruck gibt. Und natürlich ist sie diejenige, die wahrscheinlich am meisten leidet, da bewusst und physisch.
Trotzdem möchte ich mir gar nicht erst vorstellen, was in Ricardo vorgeht, der nicht dabei sein kann. "Nicht dabei sein können" klingt irgendwie wie "etwas Tolles verpassen" ..... was natürlich nicht zutrifft.
Worum geht es?
Lola ist gerade ein Jahr alt geworden (18. Nov.).
Leider musste sie an ihrem Geburtstag ohne Papi (Ricardo) auskommen (seit dem 9. Nov.).
Lola musste ins Krankenhaus (21. Nov.).
Lola ist im Krankenhaus (JETZT) und es geht ihr gar nicht gut!!!!!
Einige Dinge kann ich nur annehmen, da Amelie (nur allzu verständlich) kaum die Zeit und die Nerven aufbringen kann, uns detailliert zu informieren.
Wichtig ist: Amelie ist definitiv nicht mehr allein, und ich glaube, auch Papi Ricardo ist mittlerweile zurück.
Ich glaube aber auch, dass Lola in (künstlichem) Koma liegt.
Und das noch ein paar Tage länger wird tun müssen.
Ich kenne die medizinischen Bedingungen nicht. Den Unterschied zwischen dem, was Dir die Ärzte sagen und dem, was wirklich passiert. Und - keine Neuigkeit - jeder Arzt, der ein Kind behandelt, hat zumindest 3 Patienten.
Und nun komme ich endlich zum Thema.
Ich kenne die Wege nicht.
Die Wege hängen wahrscheinlich davon ab, was ich glaube, dass sie die Wege sind.
Der Weg, den es zu begehen gilt, sei durch jeden Einzelnen, abhängig von seiner Vorstellung des Laufes der Dinge, zu wählen.
Ich kann einen Gott um Hilfe bitten.
Ich kann Geld überweisen.
Ich kann mit den Betroffenen reden.
Ich kann mich abwenden.
Ich kann .....
Ich kehre zurück zur eigenen Erfahrung.
Verbunden mit eigenem Glauben.
Und der besagt schlicht und einfach, dass Lola die Unterstützung ihrer Eltern braucht.
Was wiederum bedeutet, dass Amelie und Ricardo in der Lage sein müssen, Lola zu unterstützen.
Was wiederum bedeutet, dass wir Amelie und Ricardo unterstützen müssen, damit sie Lola helfen können.
Worte .... so unbedeutend sie dir, mir, euch oder uns erscheinen mögen ... Worte können ein Schlüssel sein.
Und so haben wir das Ziel dieses posts erreicht.
Ich bitte Euch nicht.
Sondern ich fordere Euch auf.
Es ist nicht so schwer!
Anstatt diese Seiten hier zu besuchen, besucht doch in den nächsten Tagen besser Lolas Seite. Und redet mit Amelie und Ricardo!
Es kann kaum etwas Wichtigeres geben.
Bloggen kann sinnvoll sein.
Labels: Blogs, Down-Syndrom, krank, Medizin
Die Fotos
Tja, Svenja, warum macht man solche Fotos?
Besser gesagt, lässt sie machen, denn Sven liegt nicht so weit daneben.
Wir sind begeisterte Costco-Kunden.
Nur wurden die Fotos nicht im Costco gemacht.
Vor einiger Zeit schon, Roland. Dazwischen sozusagen. Nachdem es Maximilian schlecht ging und bevor es Maximilian schlecht ging. Auf jeden Fall NACHDEM es ihm GANZ schlecht ging.
Viele (für die Verhältnisse dieses Tagebuches) Kommentare (Dank auch an The real Ella und die Damen Katinka und Lupo) lassen vermuten, dass solche Bilder tatsächlich gern gesehen werden.
Aber bevor es ein weiteres elternloses Exemplar zu bestaunen gibt, zurück zur Eingangsfrage. Svenja, Du bist wahrscheinlich mit der mexikanischen Tradition vertraut, nach der man ein paar professionelle Fotos für Wand, Album und andere Ausstellungsräume von seinen Kindern machen lässt, wenn sie ungefähr ein Jahr alt sind. Frau cabronsita & familia sind Anhänger von Traditionen, was aber auch beinhaltet, dass das jeweilige Kind in bestimmten Positionen auf den entsprechenden Fotos zu sehen sein muss.
"Liegend" ist keine dieser Positionen, war aber die einzige, die Maximilian um seinen ersten Geburtstag herum praktizieren konnte. Also wurde gewartet.
Und dann kamen wir vor einiger Zeit als Gastkunden (credencial von Schwester geliehen) in den Samstag (Apostroph zwischen "m" und "s"..."tag" durch ein anderes Wort für "Verein" ersetzen...ersten und zweiten Teil trennen!) und Frau cabronsita war sofort fuego y llama, als sie die Ausstellungsfotos sah. Und so kamen sie zustande, die Bilder. Bilder wie folgendes:
Labels: Fotos, Maximilian, storytellers
Sonntag, 23. November 2008
Freitag, 21. November 2008
Die nächtliche Geräuschkulisse im Schlafzimmer
unserer Höhle ist dieser Tage beängstigend. Sowohl Niklas als auch Maximilian erfreuen sich stark entzündeter Hals-Nasen-Ohren-Gänge, wie ein ausgiebiger Check des Kinderarztes gestern belegte. Beide hatten sich so schlecht gefühlt, dass sie zu Hause blieben.
Übles Schnarchen ist unter diesen Geräuschen das harmloseste. Niklas´ laute Gespräche im Medikamententraum sind zwar etwas erschreckend, aber erträglich. Schlimm wird es, wenn einer von beiden oder sogar beide gleichzeitig Erstickungsgeräusche von sich geben, was recht häufig passiert. Grund genug, die beiden im elterlichen Schlafzimmer zu haben für ein paar Nächte. Momentan fehlt ihnen auch tagsüber die rechte Lust, das Bett für größere kindstypische Aktivitäten zu verlassen.
Nun, die medizinale Konterattacke ist eingeleitet.
Bleibt zu hoffen, dass sie mit Erfolg gekrönt sein wird.
Labels: krank
Mittwoch, 19. November 2008
Wintertemperaturen in Mexiko
Ich habe den Eindruck, dass der Volksmund uns in den letzten Jahren für jeden Winter eine schlimme Zeit vorhersagte. Als Basis für diese "Prognosen" wurden immer irgendwelche Dinge im Zusammenhang mit der Regenzeit in Mexiko genannt.
Es hat viel geregnet - der Winter wird schlimm.
Es hat wenig geregnet - der Winter wird schlimm.
Die Regenzeit begann früh - der Winter wird schlimm.
Die Regenzeit begann spät - der Winter wird schlimm.
Und so weiter.
Meist waren diese Prognosen so zuverlässig wie die mexikanische Post.
In diesem Jahr allerdings könnte er eintreffen, der "harte" Winter.
Denn klimatisch gesehen ist er schon da.
Unglaublich früh, mitten im November, dass sich die Nachttemperaturen um die 0° C bewegen.
Und wenn wir von Aguascalientes reden, reden wir von einer klimatisch sehr gemäßigten Region Mexikos. In anderen Staaten gibt es wirklich Probleme, bis hin zu vielen Todesopfern jedes Jahr, die in direktem Zusammenhang mit der Kälte zu beklagen sind.
"Hart" als Attribut für die vierte Jahreszeit muss natürlich auch realtiv gemessen werden. Aber man darf einen Umstand nicht unterschätzen: In Mexiko gibt es kein ausgebautes Heizungssystem wie etwa in Deutschland. Man kann sich elektrisch oder mit Gas betriebene Heizkörper zulegen, von denen aber die wenigsten so ausgelegt sind, dass sie eine ganze Höhle - so klein sie auch sei - um ein paar Grad erwärmen könnte. Und wollte man jedes Zimmer mit einer solchen Heizmethode ausrüsten, käme man trotz vergleichsweise niedriger Energiekosten in Mexiko auf schwindelerregende Beträge. Bei elektrischer Energie als Grundlage müsste man außerdem noch befürchten, dass die zentrale Sicherung (die meisten Häuser sind nur mit einer solchen ausgestattet) nicht mitspielt.
Es gibt da dieses Sprichwort, laut dem es kein schlechtes Wetter gibt, nur die falsche Kleidung. Aus einem wohlbeheizten Wohnzimmer heraus kann man so etwas gut in die Welt posaunen. Aber man glaube mir, dass die Untertemperaturen in Büros, Häusern und Wohnungen eine sehr, sehr unangenehme Sache sind. Gerade in Momenten, in denen man körperlich nicht aktiv ist. Und morgens beim Aufstehen oder Verlassen des durch die ausgiebige Dusche ordentlich aufgeheizten Badezimmers.
Dementsprechend ist die Anzahl der Erkältungskrankheiten in Mexiko zu besagten Zeiten sehr hoch. Auch wir unterliegen diesen "Regeln" der Natur.
Allein die nächtliche Geräuschkulisse im Schlafzimmer gibt darüber Auskunft.
Labels: Aguascalientes, Klima Mexiko, krank, Mexiko, Wetter Mexiko
Montag, 17. November 2008
Weihnachten in Mexiko: Der Heilige Abend - Ablauf, Essen etc.
Nachdem das Wichtigste geklärt ist, kommen wir zum Wichtigsten - dem Essen.
Da gilt es zuerst einmal zu erwähnen, dass jedes Jahr aufs Neue das Wichtigste zuerst organisiert werden muss. Die zeitlich korrekte Teilnahme an der Veranstaltung nämlich. Denn da sind ja nicht nur Eltern, sondern auch Schwiegereltern. Und alle diese Leute zusammen würde man nicht einmal unter den Zuckerhut in Río de Janeiro bekommen. Also muss man sich aufteilen.
Gepflegte Ausnahme: Der Cabronsito. Dessen Eltern leben nämlich etwas zu weit entfernt für einen Kurzbesuch. Was natürlich gnadenlos zur Folge hat, dass die Cabronsitos einen Großsteil der Vorbereitungen im schwiegermütterlichen Haus bewältigen.
Alle anderen versuchen es so einzurichten, dass sie gegen 22 Uhr die Verpflichtungen der anderen familiären Hälfte erfüllt haben. Das heißt, es wird ca. 23, bevor alle zusammen sind und .....
.... zuerst einmal den religiösen Teil des Abends verrichten. Die posadas finden an diesem Abend ihren krönenden Abschluss mit Gebeten, Danksagungen und Bitten, bevor es dann endlich an den Futternapf fein gedeckten Tisch geht.
Damit dieser auch ordentlich vollgepackt erscheint, bekommt jede familiäre Zelle eine oder mehrere Dinge aufs Auge gedrückt, die man zuzubereiten bzw. mitzubringen hat. Da kommt mächtig was zusammen. Nicht nur an Vielfalt, sondern auch an Menge.
Nicht zu vergessen ist das Anstösserchen. Ich hab´s mal mit trockenem Sekt probiert, hatte aber keinen Erfolg damit. Man mag es süß. Widerlich süß. Die mexikanische Cidra in der 58-Liter-Flasche kommt auf den Tisch. Ein Gesöff edles Getränk, welches den Eindruck macht, aus Mineralwasser, ein paar Tropfen Apfelsaft, ganz viel Zucker und etwas Alkohol zusammengesetzt zu sein.
Nun endlich kann gespachtelt werden. Ganz wenig nur von jedem Gericht, um auch wirklich alles probieren zu können. Uffffff.
Nun machen sich die Herren der Schöpfung wieder an ihren Tequila, Whisky, Rum oder was gerade so angesagt ist und schon den ganzen Abend gelöffelt wurde.
Und endlich, endlich kann der Geschenkeaustausch beginnen. Mittlerweile ist es nach Mitternacht.
Bis das letzte Geschenk verteilt, ausgepackt, begutachtet und fotografiert wurde, wird es meist zwischen 3 und 4 Uhr morgens. Selbst die allergrößten Emotionen sind nun nicht mehr ausreichend, um die Kinder wachzuhalten. Falls es da doch eine Ausnahme geben sollte, wird mit Tequila nachgeholfen. (Das war ein Scherz).
Dann geht´s nach Hause in die jeweilige Höhle und es wird ein paar Stunden geratzt.
Wirklich nur ein paar Stunden, denn wir erinnern uns, am nächsten Morgen müssen ja schon wieder Geschenke ausgepackt werden.
Ist dies erledigt, wird die Höhle auch schon wieder verlassen - die Kinder mit ihren frischen Geschenken im Gepäck, denn sie müssen ja vorgezeigt werden. In Richtung schwiegermütterlichen Wohnsitzes geht es nun wieder, denn dort warten immer noch mehr als halb volle Töpfe und Pfannen darauf, in einem vielstündigen kombinierten Frühstück-Mittag- und Abendessen ihres Inhaltes beraubt zu werden. Und selbstverständlich wird gespielt. "Hoch die Tassen" heisst das Spiel, kennt Ihr das? Besonders empfehlenswert für alle, die am 26. Dezember arbeiten müssen. Der ist nämlich kein Feiertag in Mexiko und fällt in diesem Jahr auf einen Freitag. Prima!
"Schlampig" nennt sich übrigens die Kleiderordnung für den 25. Dezember. Wer geduscht und gekämmt erscheint, wird ausgepfiffen.
Viel findet eigentlich nicht statt an diesem Tag. Spielzeuge werden zusammengesetzt und irgendwann macht man sich an das große Saubermachen. Zwischendurch wird immer wieder einmal etwas gegessen. Und die Tassen werden hoch gehalten.
Und es werden wieder einmal Pläne gemacht.
Denn der nächste Feiertag steht ja vor der Tür.
Was machen wir nur am 31. Dezember?!
Spannend, nicht wahr?
Labels: Folklore, Klamauk, Mexiko, storytellers, Weihnachten in Mexiko
Weihnachten in Mexiko - die Geschenke
Und zu dieser Vorbereitung gehört ohne Frage, die Weihnachtsschenkerei zu organisieren.
Glücklicherweise kam irgendwann irgendjemand irgendwo in Mexiko auf die glorreiche Idee, den Intercambio de Regalos zu erfinden, einem Geschenkeaustausch auf Basis eines Losverfahrens. Auch so ist es noch chaotisch genug.
Wir werden in diesem Jahr, hmmm, mal sehen:
13 Erwachsene (direkte Familie)
12 Kinder und
diverse Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen
sein.
Nun wird ein intercambio der Kinder und ein intercambio der Erwachsenen stattfinden. Das heisst nichts anderes, als dass jedes Kind einem anderen ein Geschenk überreichen wird; und jeder Erwachsene einem anderen Erwachsenen.
Dazu kommen noch diverse Extrageschenke, wie z. Bsp. von Taufpaten für ihre ahijados, Geschenke zwischen compadres, Geschenke für Schwiegermütter und und und ...
Man kann sich vorstellen, warum der Weihnachtsbaum 27 Meter hoch sein muss?
Ist doch klar: Damit er überhaupt zu sehen ist zwischen all den Geschenken.
Kann man sich auch vorstellen, wie lange der Geschenkeaustausch dauert?
Es ist ja nicht so, dass die Pakete lieblos überreicht werden.
Nein, jedes einzelne muss begutachtet, das Öffnen gefilmt und fotografiert, das Geschenk aus- oder anprobiert werden.
Grund genug, die Geschenke innerhalb der kleinsten familiären Zellen für den Morgen des 25. Dezember aufzuheben. Sprich Niklas, Maximilian, die Cabronsita und vielleicht auch ich erwachen am 25. noch einmal mit grossen, neugierigen Augen.
Bevor es dann zum recalentado geht, von dem im nächsten Beitrag sie sein wird.
Labels: Folklore, Mexiko, Weihnachten in Mexiko
Mexiko: Unaufhörlich Wochenende - Día de la Revolución
Der mexikanische Día de la Revolución ist am 20. November. So auch am 20. November 2008. Deshalb ist heute Feiertag. Oder doch nicht? Denn der Feiertag ist ja am 20. November. Heute aber ist erst der 17. November. Jedenfalls ist heute ein freier Tag.
Denn die mexikanische Regierung beglückte ihre Bevölkerung vor kurzem damit, ein paar ausgewählte Feiertage, sprich die dazugehörigen freien Tage, jeweils auf einen Montag zu verlegen, damit man in den Genuss eines langen Wochenendes kommt.
Was macht man nun mit einem solchen Feiertag?
Ganz einfach.
Jede Menge Domino spielen und ...
die nächsten Feiertage vorbereiten.
Labels: Mexiko, Politik Mexiko, Urlaub
Freitag, 14. November 2008
Mongoloide Abfallmenschen
war der Suchbegriff, der heute einen Leser auf diese Seiten führte, was an sich aufgrund dieses Beitrags keine besondere Überraschung ist.
Eines der Drei Fragezeichen in meinem Kopf allerdings beschäftigt sich hiermit: Wer sucht nach einer solchen Begriffskombination?
Labels: Behinderung, Diskriminierung, Down-Syndrom, Sprache
Donnerstag, 13. November 2008
Heart of Lothian (Midlothian) und die Royal Mile ...
...sind zwei Begriffe, von denen man ab und zu hört und von denen einige Leute vielleicht nicht wissen, was eigentlich dahintersteckt.
Mir zumindest ging es so, bis ich sie zu sehen bekam.
Wir befinden uns in Schottland. In Schottlands gar nicht so heimlicher, inoffizieller Hauptstadt Edinburgh. Dort in Edinburgh führt ein Granitweg von der Holyrood Abbey hoch zum Edinburgh Castle. Und dieser Weg - so historienbehaftet wie nur irgendein Ort in Europa - ist die so genannte Royal Mile.
Royal Mile, Edinburgh, Schottland
Credits: Taras
Bleibt das Heart of Lothian.
Wenn ich mich recht erinnere, erzeugte dieser Begriff zum ersten Mal Kuriositaet in mir, als ich beim Verfolgen des internationalen Fußballs den Hearts begegnete, einem Fussballverein aus Edinburgh mit offiziellem Namen Heart of Midlothian.
Hearts of Midlothian Logo
Credits: Lokomotive74
Das Buch war chronologisch betrachtet das letzte, was ich kennenlernte. Und hier schließen sich Kreise. Und was für welche!
Jenki, solltest Du dies lesen: Erinnerst Du Dich daran, dass Du mir seinerzeit das Buch Die Bruderschaft der Runen ( Michael Peinkofer) geschenkt hast? Eine der 3 Hauptpersonen im Buch ist der vor ca. 200 Jahren real existierende schottische Schriftsteller Sir Walter Scott. Und dieser Sir Walter Scott (u.a. Übersetzung des "Erlkönigs" ins Englische) ist der Autor des Buches Heart of Midlothian.
Sir Walter Scott by Sir Henry Raeburn
Credits: Nichtbesserwisser
Ein Buch, ein Fußballverein ....
Was aber meint nun das Heart of (Mid)Lothian?
Lothian ist eine Region in Schottland. Unterteilt in East-, West- und Midlothian. Die Städte Edinburgh und Dalkeith gehören zu Midlothian.
Aber Lothians Herz, das ist etwas, auf dem man rumtrampeln kann. Viele Leute tun es.
The Heart of Lothian ist nichts anderes als ein Steinmosaik, welches etwa auf halber Höhe in die oben erwähnte Royal Mile in Edinburgh eingelassen wurde.
Heart of Lothian, Royal Mile, Edinburgh, Schottland
Credits: clangregor
Was man abschließend für diesen Artikel vielleicht noch wissen sollte:
"The Scots in general are very proud of their country and their home-town.
"I was born with a Heart of Lothian" is very much an echo of this pride."
Labels: Folklore, Marillion, Misplaced Childhood, storytellers, Wikipedia
Marillion: Bitter Suite
Nun ist es erst einmal vorbei mit der Harmonie. Und das hat seinen Grund. Wie in einer Novelle der Kategorie "Drama" ist Misplaced Childhood weit davon entfernt, nur Schönes zu erzählen. Ganz im Gegenteil. Stilmittel in einem Song ist natürlich in erster Linie die Musik, die man jetzt nicht mehr einfach so "schlucken" und als angenehm kann. Starke, intensive Bilder malen Marillion mit ihrer Kombination aus (manchmal fehlender) Melodie und den Lyrics. Nicht ungewöhnlich, dass sie beim Neu-Hörer erst einmal eine ablehnende Haltung erzeugen.
Auch wenn Teil III in Bitter Suite ein wenig an die typischen gigantischen Akkordgebilde erinnert.
In 5 Teile insgesamt ist Bitter Suite aufgeteilt:
I. Brief Encounter
II. Lost Weekend
III. Blue Angel
IV. Misplaced Rendezvous
V. Windswept Thumb
Lyrics Marillion "Bitter Suite":
I. Brief Encounter
A spider wanders aimlessly within the warmth of a shadow
Not the regal creature of border caves
But the poor, misguided, directionless familiar
Of some obscure Scottish poet
The mist crawls from the canal
Like some primordial phantom of romance
To curl, under a cascade of neon pollen
While I sit tied to the phone like an expectant father
Your carnation will rot in a vase.
II. Lost Weekend
A train sleeps in a siding
The driver guzzles another can of lager
To wash away the memories of a Friday night down at the club
She was a wallflower at sixteen
She'll be a wallflower at thirty four
Her mother called her beautiful
Her daddy said, "A whore".
III. Blue Angel
The sky was Bible black in Lyon
When I met the Magdalene
She was paralysed in a streetlight
She refused to give her name
And a ring of violet bruises
They were pinned upon her arm.
Two hundred francs for sanctuary and she led me by the hand
To a room of dancing shadows where all the heartache disappears
And from glowing tongues of candles I heard her whisper in my ear
"'J'entend ton coeur"
I can hear your heart
IV. Misplaced Rendezvous
It's getting late, for scribbling and scratching on the paper
Something's gonna give under this pressure
And the cracks are already beginning to show
It's too late
The weekend career girl never boarded the plane
They said this could never happen again
So wrong, so wrong
This time it seems to be another misplaced rendezvous
This time, it's looking like another misplaced rendezvous
With you
The parallel of you, you
V. Windswept Thumb
On the outskirts of nowhere
On the ring road to somewhere
On the verge of indecision
I'll always take the roundabout way
Waiting on the rain
For I was born with a habit, from a sign
The habit of a windswept thumb
And the sign of the rain
It's started raining
Labels: Cult on You Tube, Marillion, Misplaced Childhood
Google Earth: Ancient Rome 3D
Seit heute bietet Google Earth seinen Nutzern die Möglichkeit, mehr über das Alte Rom (320 n.C.) zu erfahren. In erster Linie durch den virtuellen Besuch der Stadt, wie sie vor 1688 Jahren aussah, bis hin zum Inneren einzelner Gebäude - und das alles in 3D. Begleitet durch Information per Text. Mehr zu Ancient Rome 3D im Video unten oder auf der Website von Google Earth (inklusive Download).
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Dienstag, 11. November 2008
Der Anruf - es geht los
Heiliges Dingsdabumsda!
5 einhalb Jahre alt!
........
Es ist nun wahrlich keine Neuigkeit, dass Niklas das Höhlentelefon bedient. Anrufe annehmen. Anrufe ablehnen. Selbst Anrufe tätigen. Und mittlerweile macht er das selbstsicher und überzeugt davon, dass er weiss, was er tut.
Jetzt gerade klingelte besagtes Telefon mal wieder; nichts außergewöhnliches um diese Zeit. Die Frau Rumpelstilzchen (grins Richtung Schweiz) Cabronsita ging ran. Es war ein Anruf für .....
.... Niklas.
Erika Paola heisst das Mädchen, so viel bekam ich mit.
Niklas zog das Zimmer, das von meinem PC-Monitor beleuchtet wird, vor, um sein Gespräch zu führen. Nur ein ganz leicht schüchternes Lächeln ließ sein Gesicht leuchten, als er es sich auf dem Sofa bequem machte.
Mein eigenes Gesicht ließ überhaupt nichts erkennen (hoffe ich), den Jahren im Pokerinternat sei dank. Und bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit raste ich in Maximilians Zimmer, der dort gerade von der Cabronsita nachtfertig gemacht wurde.
Und fragte mit weit aufgerissenen Augen: "Wer ist das denn?!"
Mit dem stillen, wissenden Lächeln einer Mutter antwortete sie: "Eine Freundin von Niklas."
Eine Freundin aus der Schule.
Die aber nicht mehr an derselben Schule ist.
Und weiss der Rote Teufel woher Paola Erika unsere Höhlentelefonnummer hatte.
Wie auch immer, sogar die: "Leg jetzt auf!" --- "Nein, leg Du auf!" ---- "Nein, nein, Du legst jetzt auf!" --- "Ok, ich leg jetzt auf." ---- " ........." ---- "Bist du noch da?" ---- "Ja ... hast Du aufgelegt?" ---- "Nein ...." - Phase fehlte nicht.
Der Hammer kam aber erst am Ende.
Nachdem der Hörsprechapparat wieder seiner Abendeigentümerin (cabronsita) überreicht worden war, kam Niklas locker wieder zu mir geschlendert. Mit einem Schreibblock und einem Stift in der Hand.
"Wie gut! Paola hat mir ihre Telefonnummer gegeben." war sein trockener Kommentar beim neuerlichen Hinsetzen.
"Hast du sie denn aufgeschrieben?" kam Papas Frage wie ein Erdgeschoss mit abgefeilter Spitze.
"Mache ich gerade."
Papis Kopf drehte sich so schnell zu Niklas hin, dass er sich 360 oder 720° zu weit drehte. Nachdem die Spirale aus dem Hals rotiert war, blieb Papis Blick an Niklas hängen. Der da sass und eine 7-stellige Telefonnummer aufschrieb. Auf jeden Fall mit dem richtigen Anfang, um in Aguascalientes zu sein. Also kann man davon ausgehen, dass auch der Rest richtig ist.
Gemerkt aus seinem ersten Telefon-Date.
5 - einhalb Jahre alt.
Ist das aufregend!!!!!!!!
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Down- Syndrom & Alzheimer: Doneprazil oder Donepezil?
Stolz berichtet das Rathaus Aguascalientes von einem in Lateinamerika Pionierprogramm, in dessen Rahmen das Institut Icos (Atlanta, USA) 12 jungen "Patienten" mit Down-Syndrom "estudios clínicos de primer nivel totalmente gratuitos, monitoreo con equipo de alta tecnología y valoración constante por personal médico especializado" zur Verfügung stellen wird. Das Ganze im Zusammenhang mit einem angeblich neuen Medikament, welches das Fortschreiten von Krankheiten wie z. Bsp. Alzheimer bremsen oder sogar stoppen soll und im beschreibenden Beitrag als Doneprazil bezeichnet wird. Bei den Kindern mit Down-Syndrom erhofft man sich den Nachweis einer besseren Entwicklung der geistigen und physischen Fähigkeiten.
Nun scheint dieses Medikament so neu zu sein, dass es noch keine Information dazu im Internet gibt. Als Alternativsuchbegriff wird ein Produkt namens Donepezil angeboten, welches in dieselbe Kategorie von Medikamenten fällt, aber nicht gemeint sein kann, da das neue Produkt angeblich keinerlei Nebenwirkungen aufweist, während Donepezil doch einige dieser zu bieten hat.
Wie auch immer - einen etwas merkwürdigen Beigeschmack hat diese Sache. Irgendwie klingt das alles ein wenig nach "Versuchskaninchen" der Pharmaindustrie.
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Montag, 10. November 2008
Krank
sind mehr als 50% der Bewohner unserer Höhle.
Inklusive des Herrn Blogschreibers.
Deshalb ein paar ruhigere Tage hier.
Labels: ohne Label
Freitag, 7. November 2008
Hurrikansaison 2008 Atlantik aktuell: Hurrikan PALOMA ueber den Cayman Islands
Der Zyklon namens PALOMA hat mittlerweile Hurrikanstärke erreicht, von der Küste Nicaraguas und Honduras´ weggedreht und wirbelt bereits über den Cayman Islands, wie uns die Bilder der Live Webcams auf den Cayman Islands gut erkennen lassen.
Laut Vorhersage könnte PALOMA auf dem Weg nach Kuba noch die Kategorie 3 auf der Saffir-Simpson-Skala erreichen, sprich zum mayor hurricane werden.
Verfolgen kann man PALOMAS Entwicklung im Satellitenbild Live Stream Video.
Labels: Atlantik, Hurrikans 2008, Karibik, Live-Webcam, Satellitenbild, Sturm
Donnerstag, 6. November 2008
Hurrikansaison 2008 Atlantik aktuell: Tropischer Sturm PALOMA bedroht Nicaragua, Honduras, Kuba und die Bahamas
Vor der Küste von Nicaragua hat sich der tropischer Sturm PALOMA gebildet. Ein recht friedvoller Name für einen Zyklon, der höchstwahrscheinlich zum Hurrikan werden wird. Wenn man nun die Aufzählung der wahrscheinlich am stärksten von PALOMA betroffenen Länder betrachtet, dürfte man ein wenig die Augenbraue nach oben ziehen. Ein Blick auf die unten abgebildete Vorschau der Zugbahn erklärt das Geschehen. PALOMA soll noch etwas weiter an der Küste bis vor Honduras entlangziehen, bevor es nach rechts geht. Dann mittig über Kuba - wahrscheinlich als Hurrikan - und danach irgendwo über die Bahamas.
Erst nach dem Rechtsknick soll PALOMA Geschwindigkeit aufnehmen, was die Vorwärtsbewegung anbelangt.
Vorhersage Tropischer Sturm PALOMA, 6. November 2008
credits: NHC, NOAA
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Mittwoch, 5. November 2008
Für den Brachial-Koch: Schoko - Eierlikör - Käse - Zitronen - Creme
Ein typisches Philadelphia - Rezept, dass aus dem Notfall "Heißhunger auf Süßes - was hab ich im Haus?" geboren wurde. Gar nicht zu verachten das Resultat, vor allem wenn man die sofort im Anschluss vermerkten Verbesserungsvorschläge beachtet.
Aber hier erst einmal die Grundlage für etwa 2 Liter Creme, wie ich sie auf die Schnelle zusammengerührt habe:
Was brauche ich?
- Pulver Schokopudding für 1 Liter Milch
- Pulver gelatina rompope für 1 Liter Milch
- Saft von 4 Zitronen
- 190g Philadelphia - Frischkäse
- Zucker
- ach ja, und 2 Liter Milch
Was muss ich tun?
Um uns das Leben nicht zu komplizieren, verzichten wir auf irgendwelche getrennten Zubereitungszauberformeln. Wir pumpen etwa 1,5 Liter Milch in einen dementsprechend grossen Pott, knallen den Philadelphia dazu und lassen den Kram schon mal warm werden. Nebenher rühren wir sämtliches Pulver und den Zucker in den restlichen halben Liter kalter Milch. Den Zitronensaft plätschern wir dort rein, wo wir am meisten Spaß daran finden.
Jetzt wird die warm werdende Milch gerührt und gerührt und gerührt, der Käse soll sich ja schön auflösen, wobei die Milch nicht kochen soll. Wenn wir - am besten per Fingertest - merken, dass der Aggregatzustand "Kochen & Blubbern" nicht mehr weit entfernt ist, hauen wir die kalte Milch mit dem eingerührten Pulver und Zucker dazu. Und rühren weiter und weiter .... bis wir merken, dass sich dem Rühren langsam aber sicher ein stärker werdender Widerstand entgegenstemmt. Dann sind wir fertig mit dem Rühren und können abfackeln.
Ich weiss, es wäre nett gewesen, wenn ich vorher gesagt hätte, dass wir nun ein Gefäß brauchen, wo der ganze Kram rein kann. Hitzetauglich sollte das übrigens sein. Und in den Kühlschrank passen.
Naja. Und da kommt dann eben der ganze Kram rein.
Und man lässt ihn auskühlen.
Was jetzt noch fehlt?
Ist doch klar ---> der Abwasch!
Geht´s auch diätbewusst?
Hey, na sicher!
Bis auf die Zitrone kann man alle Zutaten durch kalorienarme Produkte ersetzen.
Was passt dazu?
Dazu gehen wir doch bitte einfach nach Phantasien, einverstanden?
Was aber Früchte anbelangt, würde ich meine Taschenbillard spielende Hand auf die noch heiße Herdplatte legen für:
Birne und Erdbeere
Sofortige Verbesserungsvorschläge
- da die Eierlikörgelatine nicht allzu sehr nach Eierlikör schmeckt: weg damit (und mit der Hälfte der Milch) oder durch Puddingpulver ersetzen, um auf dasselbe Volumen zu kommen ... dafür einen ordentlichen Schuss richtigen Eierlikör ran,
- weniger Zucker als für den Pudding angegeben nehmen, wahrscheinlich ist die Hälfte ausreichend,
- mehr Philadelphia nehmen als in meinen obigen Angaben, wahrscheinlich darf es ruhig das Doppelte sein
Und jetzt geh ich schlabbern.
Labels: Kulinarisches, Rezepte
Dienstag, 4. November 2008
Flugzeugabsturz in Mexiko-Stadt ... erste Videos
Erschreckend ist neben dem tragischen Unglück an sich die Selbstverständlichkeit, mit der viele, viele Leute (sein es die Kommentierenden bei YouTube oder der Regionalpolitiker vor laufender Fernsehkamera), dass es sich um ein Attentat des Narcos handle.
Labels: Katastrophen, Mexiko
Spieglein, Spieglein ...
"Wir passen auf Dein Auto auf!" - wird man oft angesprochen, wenn man abends in Mexiko in ein Lokal geht. Dabei ist es unwichtig, ob man einen Parkplatz direkt vor dem Ziellokal erwischt oder etwas weiter weg in einer dunklen Seitenstrasse.
So ist es auch Tradition rund um das "8 Segundos" in Aguascalientes (aufmerksame Leser erinnern sich, der Laden mit der Pipi´s Night). Selbstverständlich war es ein Notfall, der mich am vergangenen Samstag dorthin verschlug. Ein Freund, der ein neues Getränk auf dem mexikanischen Markt in besagtem Laden unter die Leute bringen wollte, fühlte sich etwas unbehaglich. Denn um das Zeugs unter die Leute zu bringen, hatte er 4 edecanes dabei, zwar nicht im durchsichtigen roten Top, aber immerhin. (Wer nicht weiss, was edecanes sind, mache sich an den entsprechenden Stellen schlau.)
Nun - ich helfe meinen Freunden gern, wenn ich kann. Selbst wenn dies bedeutet, am Halloweenabend Disco gratis + Getränke gratis + 4 edecanes gratis an unserem V.I.P.-Tisch in Kauf nehmen zu müssen.
"Wir passen auf Dein Auto auf!" - hieß dann auch wie erwartet die Begrüßung in einer gut beleuchteten Nebenstraße.
"Ja, macht mal bitte!" lautete meine Antwort.
Viel gehalten hatte ich von diesem Geschäft bis dahin nicht. Wenn man will, drückt man den Jungs bei Verlassen des Lokals ein paar Pesos in die Hand (falls sie noch da sind) für - ja, wofür eigentlich?
Diesmal wurde mir gezeigt, wofür.
Das Erstaunlichste an der Sache war für mich, wie man mich so schnell ausfindig gemacht hatte. In der Halloweenmasse. Anscheinend genau wissend, wem das entsprechende Auto gehörte. Aber doch - man kam direkt auf mich an unserem V.I.P.-Tisch zu und sagte, etwas wäre mit meinem Auto. Ich solle doch bitte mal dort vorbeischauen, wenn es ginge. Was ich tat. Unter helfender Begleitung eines Securityriesen.
Der Spiegel war ab.
Der rechte Außenspiegel.
Von einem Besoffenen abgefahren, den man schon gegriffen hatte und die Polizei würde ein paar Seitenstrassen weiter auf mich warten.
Der rechte Seitenspiegel?!
Ja, denn mein Auto stand am linken Straßenrand. Vollkommen legal.
Erklärungen hinsichtlich des genauen Standortes der wartenden Polizei waren nicht notwendig, denn derjenige, der sich spaeter als der Chef der organisierten Aufpasser herausstellte, öffnete mir eine Autotür und sagte, wir würden dahin fahren.
""Ok, gern!"
Ankommend erblickten wir einen Pickup mit einem Motorrad hinten auf der Ladefläche. Und einen Polizisten samt seinem neuen modernen Streifenwagen und viele, viele interessante Dinge mehr ... nur keinen besoffenen Fahrer. Der sass mittlerweile schon im Knast. Weil er besoffen Auto gefahren ist, und nicht etwa, weil er keine Versicherung hatte.
Prima!
Ich lobte also erst einmal die Jungs des Aufpasserkommandos und die Polizei im allgemeinen und den anwesenden Polizisten im Besonderen über den weissen Schnee hinaus, den sich manche Leute in die Nase ziehen. Denn ICH habe natürlich eine Versicherung.
Genutzt hat´s mir nichts.
Denn nachdem wir gemütlich zu meinem Auto zurückgekehrt waren, ich meine Versicherung angerufen hatte, deren Heini angekommen war, mehrere Runden Tequila pur gegen die Kälte verteilt und verdammt viele Worte gewechselt worden waren, stellte sich heraus, dass es viel besser für mich gewesen wäre, wenn der Uebeltaeter nicht geschnappt worden wäre. Denn dann hätte die Versicherung anstandslos bezahlt.
Im vorliegenden Falle allerdings hätte mein Auto mit auf´s Abstellgleis gemusst. Zusammen mit dem des besoffenen Knastsitzenden. Gesetz sei das. Keine Versicherung könne etwas dagegen machen. Dauer ungewiss, wahrscheinlich 2 Tage. Ohne Kosten für mich selbstverständlich.
Plötzlich besserte selbst der Tequila meine Laune nicht mehr. Und mein ueberschaeumender Dank an die Herren Aufpasser sackte auch etwas in sich zusammen.
Mein Auto gab ich nicht weg, obwohl der Abschleppwagen mittlerweile angekommen war. Man hat mich gelehrt, diese Dinge zu vermeiden, selbst wenn es mich etwas kostet. Und man hat mich auch im Nachhinein neuerlich in dieser Ansicht bestätigt.
Nun muss man aber wissen, dass mein Volkswagen Pointer Stationwagon in die Kategorie "Luxus" fällt (in genau diesem Moment nehme man sich ausführlich Zeit hierfür!!!) - so luxuriös, dass nicht einmal ein Radio dabei war - aber immerhin Klimaanlage, elektrische Fensterheber und?
Genau!
Elektrisch verstellbare Seitenspiegel.
Nicht die günstigsten ihrer Art.
Nun ja, glücklicherweise gibt es in Mexiko nichts, was die Schiffe enternde Gemeinde der Karibik nicht anzubieten hat. Jack Sparrow sei Dank gesagt. Und dahin geht jetzt meine Hoffnung.
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Montag, 3. November 2008
Kung Fu Piñata
Wir kennen das Zerschlagen einer piñata mit einem Stock zur Genüge, einige würden sagen bis Oberkante Unterlippe. Halloween feiern in einem Kung Fu-Club bringt hier Abwechslung.
Leider hatte ich wieder nur die Fotokamera dabei.
Und leider wurde die piñata zertrümmert, bevor die wirklichen Meister der patadas an der Reihe gewesen wären. Hier das zerschlagende Argument:
Labels: Aguascalientes, Cult on You Tube, Día de los Muertos, Folklore, Mexiko, Sport